Panzer Typ Ulan, Bundesheer
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CHRONIK

560 Millionen Euro für moderne Panzer

Nach dem rund 870 Millionen Euro umfassenden Paket für die Mehrzweckhubschrauber „Leonardo AW-169“ präsentierte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Donnerstag die nächste große Investition: 170 Panzer sollen modernisiert werden.

Die Jansa Kaserne in Großmittel (Bezirk Wiener Neustadt) bot den Rahmen für die Pressekonferenz, auf der die nächste große Investition des Bundesheeres präsentiert wurde. 560 Millionen Euro werden in den Umbau von 170 Fahrzeugen gesteckt. Modernisiert werden die beiden bestehenden Fahrzeug Systeme des Bundesheeres: der Kampfpanzer „Leopard II“ und der Schützenpanzer des Typs „Ulan“. „Der Krieg in und um Europa macht deutlich, dass eine gut aufgestellte Landesverteidigung für einen neutralen Staat von existenzieller Bedeutung ist“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Panzer Typ Ulan, Bundesheer
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560 Millionen werden in die Modernisierung von 170 Panzern investiert

Die Investition ist Teil einer 16 Milliarden schweren Beschaffungsoffensive des Verteidigungsministeriums in den nächsten vier Jahren. 30 Monate lang werden die Fahrzeuge umgebaut, im Fokus steht die Digitalisierung der Steuerelemente. Während die Ulan-Panzer in Österreich umgebaut werden können, werden die Panzer des Typs „Leopard II“ nach Deutschland zur Herstellerfirma „Krauss-Maffei Wegmann“ geliefert und dort erneuert.

Maßnahmen sollen bis 2029 abgeschlossen werden

„Der Fahrer wird dann in Zukunft über ein Bedienpaneel verfügen, erhält ein GPS-System und eine Rückfahrkamera. Auch die Bedienelemente des Richtschützen und des Kommandanten werden auf digitalen Standard nachgezogen. Man kann es sich in etwa wie ein gehärtetes Notebook vorstellen, das eingebaut wird. Die Software kann dann bei Bedarf jederzeit einem Update unterzogen werden“, erklärt Oberst Jörg Loidolt, Kommandant des Panzerbataillons 14 in Wels. Damit wird der „Leopard II“, der im aktuellen Zustand bereits 40 Jahre alt ist, auf den neuesten Stand gebracht.

Die Verträge zur Nutzungsverlängerung der bestehenden Panzerflotten wurden im Dezember des Vorjahres unterschrieben, bis 2029 sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein. General Rudolf Striedinger kommentiert diesen Ankauf auch als Ausdruck eines neuen Profils des Österreichischen Bundesheeres, das weniger Auslandseinsätze, sondern wieder vermehrt die Landesverteidigung in den Vordergrund rückt. „Das Paket ist nicht nur eine dringend notwendige Stärkung der mechanisierten Truppe, sondern auch ein starkes Signal an Europa“, beschließt Tanner die Pressekonferenz.