Wirtschaft

Genossenschaften geben Zinsen an Mieter weiter

Bei der Arbeiterkammer gibt es immer mehr Anfragen, weil die Mietpreise für Genossenschaftswohnungen steigen. Grund dafür ist, dass die Genossenschaften für Kredite höhere Zinsen zu zahlen haben, die an die Mieter weitergegeben werden.

Eine Genossenschaftswohnung ist nicht unmittelbar von Mietsteigerungen betroffen – zumindest nicht von jenen, die aufgrund der Teuerung beziehungsweise des Verbraucherpreisindexes erfolgen. Allerdings werden diese Wohnungen in vielen Fällen von den Genossenschaften durch Kredite finanziert. Erhöhungen dieser Kredite werden an die Mieterinnen und Mieter weitergegeben.

„Da die Kreditzinsen gestiegen sind, sorgt das jetzt bei vielen Mieterinnen und Mietern in Genossenschaftswohnungen für böse Überraschungen“, sagt der Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, Markus Wieser. Es gebe derzeit sehr viele Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern in Genossenschaftswohnungen, die plötzlich 100 oder 200 Euro mehr zahlen müssten.

Wohnzuschuss hilft nur in Härtefällen

Der Landesgruppenobmann der gemeinnützigen Wohnbauwirtschaft Österreichs, Manfred Damberger, bestätigt diese Situation: „Die aggressive Zinspolitik der Europäischen Zentralbank führt zu diesen Erhöhungen. Nur in Härtefällen kann der Wohnzuschuss des Landes helfen.“ Weniger zahlen werde man erst dann wieder müssen, wenn es zu einer Senkung der Kreditzinsen kommt, sagt Damberger.