Im Altoona Park, südlich des St. Pöltner Schulrings, entsteht ein großes Kunstvermittlungsprojekt für Kinder. Die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren. „Es ist ein neues Gebäude für und mit Kindern, das Kunst zeigt“, erklärt Mona Jas, die künstlerische Leiterin, „das aber auch gleichzeitig Labore zur Verfügung stellt, in denen Kinder und Jugendliche etwas produzieren können, Kunst selbst erleben und ganz viele Dinge erproben können“.
Schon im Vorfeld wurde die Kunstvermittlung erprobt, auch wenn die zentralen Räumlichkeiten noch fehlen. In den vergangenen Monaten gab es bereits einige Workshops mit Künstlerinnen und Künstlern, an denen Schul- und Kindergartengruppen teilnahmen. Derzeit kooperiert man mit sechs Bildungseinrichtungen, vom Kindergarten bis zur Mittelschule. Das Angebot richtet sich grundsätzlich an alle Interessenten.
„Labor“: ausprobieren und scheitern
Die Wochenenden und Nachmittage sollen in erster Linie Kindern und Jugendlichen vorbehalten sein, die spontan auf einen Besuch mit ihren Familien kommen wollen, die Vormittage hat man für Schulprogramme reserviert, sagt Jas. Da werde man spezielle Workshops anbieten, in denen Kinder und Jugendliche Ausstellungen erleben können. Der Begriff „Labor“ sei besonders wichtig, ergänzt Jas, denn „Labor“ heiße, Sachen auszuprobieren, Sachen vielleicht auch falsch zu machen oder scheitern zu lassen und dann weiterzumachen, um aus Fehlern zu lernen.
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In den Ausstellungen wird man sich auf zeitgenössische Kunst beschränken, vorwiegend von in Österreich bisher eher unbekannten Künstlern und Künstlerinnen. Die gebürtige Niederländerin Mona Jas setzte bereits zahlreiche Kunstvermittlungsprojekte um. Sie zog von Berlin nach St. Pölten, um hier das KinderKunstLabor zu verwirklichen.
Mammutbäume im Park bleiben erhalten
Dass im Altoona Park für das Projekt einige Bäume entfernt werden mussten, sorgte im Vorfeld in St. Pölten für Aufregung. Für Jas eine nachvollziehbare Kritik. Es sei gut, dass es eine kritische Stadtgemeinschaft gibt, die für ihre Bäume kämpft, so die künstlerische Leiterin. „Es hat uns in der Diskussion und der Entwicklung des Baus darin unterstützt, hier sensibel vorzugehen, Bäume umzupflanzen und nicht einfach Mammutbäume zu fällen“, so Jas. Die Mammutbäume bleiben nun bestehen, zusätzlich werden neue Bäume gepflanzt. „Damit gibt es im Endeffekt mehr Bäume als zuvor“, betont Jas.
Im Park rund um das KinderKunstLabor werden Kunstobjekte installiert, die von Künstlern gemeinsam mit Kindern entworfen wurden. Das Haus wird auf 3.500 Quadratmetern in mehreren Geschossen neben Labor- und Ausstellungsräumen auch eine Kinderbibliothek und ein Kaffeehaus bieten. Über zwei Stockwerke soll sich ein Kletternetz spannen. Die Eröffnung ist für Juni 2024 geplant.