13 Runden vor Schluss könnte das Derby zu einer richtungsweisenden Partie im Titelkampf und auch im Aufstiegsrennen werden. Zwei Punkte hat der SKN vor dem Spiel Vorsprung, für beide Mannschaften geht es um viel. St. Pölten könnte sich mit einem Sieg Luft auf Horn verschaffen, die Waldviertler dagegen würden mit drei Punkten am SKN vorbeiziehen, sogar die Tabellenführung wäre möglich.
Helm erwartet Duell auf Augenhöhe
Nach einer erfolgreichen Herbstsaison starteten beide Mannschaften mit einem Sieg ins Frühjahr. St. Pölten gewann 2:0 bei Sturm Graz II, Horn überraschte mit einem 2:1-Erfolg gegen den GAK und festigte damit seinen Platz in der Spitzengruppe. „Horn tritt wirklich mit Überzeugung auf. Sie haben gute Fußballer und sie trauen sich zu spielen“, so SKN-Trainer Stephan Helm im Gespräch mit noe.ORF.at.
Das erste Aufeinandertreffen der beiden Teams im Oktober konnte St. Pölten durch ein Tor in der Nachspielzeit knapp mit 1:0 für sich entscheiden. Auch am Freitag erwartet Helm ein Duell auf Augenhöhe. „Wir werden eine Topleistung abrufen müssen, um auch hier wieder voll zu punkten. Wenn uns das gelingt, können wir dort ansetzen, wo wir aufgehört haben.“
St. Pöltner Spielidee beginnt zu greifen
Die Form dazu hätte der SKN jedenfalls. Fünf Siege in Folge stehen aktuell zu Buche. In den letzten zehn Spielen kassierte man nur eine einzige Niederlage – ein 2:3 Ende September gegen Amstetten. Für Helm ist die positive Entwicklung kein Zufall. „Wir merken, dass unsere Spielidee besser greift. Wir liefern immer wieder attraktive Spiele ab. Es fallen immer Tore und wir stehen stabil.“
Vom großen Angriff auf die Bundesliga will Helm trotzdem nichts wissen. „Zu Beginn der Saison haben fast alle Trainer Blau Weiß Linz als Titelfavoriten genannt. Sie haben große Investitionen getätigt und wollen heuer unbedingt aufsteigen. Wir haben längerfristige Ziele. Beim ersten Aufstieg war der Verein möglicherweise noch nicht bereit dafür. Jetzt arbeiten wir nachhaltiger“, so der 39-jährige Wiener.
Während St. Pölten wohl dennoch zumindest mit einem Auge Richtung Aufstieg schielt, scheint die Bundesliga beim SV Horn kein Thema zu sein. Einen Lizenzantrag wird der Verein aufgrund fehlender Infrastruktur voraussichtlich nicht stellen. Eine Tatsache, die Trainer Philipp Riederer kaltlässt. „Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche. Wir müssen gute Leistungen bringen. Alles andere kommt von selbst.“
Horn hält sich konstant in der Spitze
Sportlich spielen die Waldviertler schon seit Saisonbeginn oben mit. Ein Rückfall scheint derzeit nicht in Sicht. Nach der umstrittenen Trennung von Ex-Trainer Rolf Landerl setzte Philipp Riederer den Erfolgslauf nahezu ungebremst fort. Horn spielte die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte, gekrönt mit dem Herbstmeistertitel. Bei einem Sieg am Freitag in St. Pölten winkt die Rückkehr an die Tabellenspitze.
Helfen könnte dabei ein erst 19-jähriger Tormann. Matteo Hotop feierte beim 2:1-Erfolg gegen den GAK ein gelungenes Debüt und hielt sogar einen Elfmeter. Er traut seinem Team auch in St. Pölten eine Überraschung zu. „Wir wollen den Anschluss an die Spitze halten und weiter oben anklopfen. Der SKN ist richtig gut in Form, aber wir wollen voll angreifen und drei Punkte entführen.“