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Verkehr

Paketboom: Lastenfahrräder als Zukunftsmodell?

In den letzten fünf Jahren wurden in Österreich mehr als doppelt so viele Pakete zugestellt wie zuvor. Das führt auch zu mehr CO2-Emissionen. Lastenfahrräder oder elektrische Kleintransporter könnten Lärm und Emissionen deutlich reduzieren, so der VCÖ.

Mehr Lärm, mehr Abgase und ein erhöhtes Unfallrisiko: Das sind laut Verkehrsclub Österreich die Folgen der zunehmenden Lieferfahrten in Wohngebieten. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der Paketzustellungen, unter anderem durch den Online-Handel, mehr als verdoppelt. Besonders betroffen sind Städte.

Viele Transporter würden mit Diesel fahren und stoßen dort, wo viele Menschen wohnen, gesundheitsschädliche Stoffe wie Feinstaub und Stickoxide aus, so der Verkehrsclub. Eine aktuelle Untersuchung des VCÖ sieht den Einsatz von emissionsfreien Kleintransportern sowie von Cargo-Bikes, also eine Form des Lastenfahrrades, als mögliche Lösung.

Emissionsfreie Zone in Innenstadt

Das Konzept lasse sich gut in den größeren niederösterreichischen Städten, wie St. Pölten, Wiener Neustadt, Krems oder Amstetten umsetzen: Etwa mit sogenannten „Mikro-Hubs“, das sind innerstädtische Depots, von denen aus Waren mit Cargo-Bikes oder kleinen Elektro-Transportern zu Geschäften oder anderen Zieladressen transportiert werden können. Pakete könnten gebündelt von außerhalb der Stadt in die Innenstadt gebracht und anschließend weitergeliefert werden.

Sehr wirksam seien zudem komplett emissionsfreie Zonen in den Innenstädten und Paketboxen, die am besten anbieterunabhängig allen Zustelldiensten offenstehen sollten. In Niederösterreich und Wien ist die Anzahl der Paketboxen von knapp über 200 Standorten im Jahr 2019 auf rund vier mal so viele im Vorjahr gestiegen. Die CO2-Emissionen der Zustelldienste könnten laut einem Forschungsprojekt so um immerhin 15 Prozent reduziert werden, so der VCÖ.