Neun Spiele, neun Siege, 43:5-Tore und ein Plus von fünf Punkten auf den ersten Verfolger: Für den SKN St. Pölten ist im Hinblick auf den achten Titelgewinn in Folge in der Frauenfußball-Bundesliga vor dem Start ins Frühjahr alles angerichtet. 73 Spiele ist der Serienmeister in der heimischen Liga ungeschlagen – eine Serie, die die Niederösterreicherinnen weiter ausbauen möchten.
„Ich bin guter Hoffnung, dass wir durchkommen“, rechnet St. Pöltens Präsident Wilfried Schmaus mit einer Fortsetzung der Titelserie. Einen Selbstläufer seines im Herbst erstmals in der Champions-League-Gruppenphase vertreten gewesenen Teams erwarte er aber nicht. „Es muss nur ein Spiel kippen und eines gegen den direkten Konkurrenten verloren gehen und schon ist der Vorsprung weg.“
Trotz der Tatsache, dass der SKN alle neun Saisonspiele gewonnen hat und seit 27. Mai 2018 ohne Bundesliga-Niederlage ist, warnt Trainerin Liese Brancao ihre Mannschaft davor, leichtsinnig zu sein. „Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger Meister zu werden. Ich sehe bis zu fünf Mannschaften, die mit uns mithalten können. Mit dieser Konkurrenz wollen wir uns verbessern“, so Brancao.
Neulengbach schielt auf Vizemeistertitel
Dass der Bundesligameister seit 20 Jahren ununterbrochen aus Niederösterreich kommt, daran hat auch Neulengbach (Bezirk St. Pölten) seinen Anteil. Von 2002 bis 2014 war man unangefochtener Titelträger, bis St. Pölten die Position als Ligakrösus übernahm. Unter Trainer Gerald Linshalm will sich Neulengbach nun wieder an der Spitze festsetzen. Im Herbst reichte es hinter St. Pölten, Sturm Graz und Altach zu Rang vier.
„Über die nächsten Jahre wollen wir konkurrenzfähig für die Top-Drei sein. Dazu sind wir auf einem guten Weg“, ist Linshalm überzeugt. „Wir haben unser Spieler im Winter weiterentwickelt und sind zuversichtlich, dass wir noch den ein oder anderen Platz in der Tabelle gutmachen können“, so Linshalm, der auch Platz zwei noch nicht abschreiben will. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf Sturm Graz.
Altenmarkt hofft auf Klassenerhalt
In ganz anderen Regionen bewegt sich Altenmarkt (Bezirk Baden). Die Triestingtalerinnen konnten im Herbst nur einen Sieg feiern und liegen punktgleich mit Wacker Innsbruck am Tabellenende. Um den Klassenerhalt zu erreichen, muss im Frühjahr einiges besser werden. „Wir müssen miteinander mehr reden und dürfen nicht aufhören zu kämpfen, wenn wir ein Gegentor bekommen“, fordert Mittelfeldspielerin Iris Stekovics. „Dann können wir es schaffen.“
Zumindest ein weiteres Jahr Teil der höchsten Spielklasse zu sein, würde dem SKV viel bedeuten, betont Trainer Kurt Hoffer. „Wir sind ein kleiner Verein, der es geschafft hat, mittlerweile zehn Jahre in der Bundesliga zu spielen“, so Hoffer. „Es wäre schön, wenn wir noch weiter im Konzert der Großen dabei sein könnten.“
Champions-League-Qualifikation als „Zuckerl“
Zum Start ins Frühjahr könnte die Hürde für Altenmarkt allerdings nicht höher sein. Am Freitagabend (20.10 Uhr) muss der Tabellen-Vorletzte in der NV Arena bei Titelfavorit St. Pölten bestehen. Die Erinnerungen ans Hinspiel sind alles andere als gut. Im Herbst gerieten die Altenmarkterinnen mit 0:9 unter die Räder.
Ein direktes Duell im Kampf um einen Spitzenplatz wartet gleich zum Auftakt auf Neulengbach. Die Niederösterreicherinnen treffen am Samstag (16.00 Uhr, live ORF Sport Plus) auf die fünftplatzierte Wiener Austria. Ein besonders „Zuckerl“ wartet auch heuer wieder auf den Vizemeister. Dieser darf wie der kommende Meister in der Champions-League-Qualifikation sein Glück versuchen.