Revival Konzert der Raindrops
ORF/Kotzmann
ORF/Kotzmann
„Menschen im Blickpunkt“

„Raindrops“-Revival nach 28 Jahren Pause

Die „Raindrops“ waren eine Coverband der 80er-Jahre, im Kern bestehend aus drei Mostviertler Brüdern, die 18 Jahre lang miteinander auftraten. Bis zum Ende der Gruppe 1995. Nach 28 Jahren Pause traten die Grassmann-Brüder jetzt noch einmal auf.

In den Siebziger- und Achtzigerjahren erlebten die Coverbands ihre Hochblüte, also Musikgruppen, die damals aktuelle Hits unterschiedlicher Gruppen live performten. Eine der bekanntesten des Landes waren die „Raindrops“. In unterschiedlichen Besetzungen, aber im Kern bestehend aus den drei Brüdern Erhard, Walter und Helmut Grassmann aus Plankenstein in der Gemeinde Texingtal (Bezirk Melk).

Von 1978 bis 1995 waren sie ohne Unterbrechung auf den Bühnen des Landes unterwegs, bei Tanzveranstaltungen ebenso wie bei Konzerten mit Musikergrößen wie Gianna Nannini, Opus, Boris Bukowski, Ostbahn Kurti, Jazz Gitti oder Etta Scollo.

Grassmann Brüder auf Archivbild
privat
Die „Raindrops“ waren 18 Jahre lang auf den Bühnen des Landes unterwegs

Dann aber kam der Einschnitt, erklärt Walter Grassmann, Professor an der Musik-Privatuniversität Wien, einer der profiliertesten Jazz-Schlagzeuger Österreichs: „Es war der Wechsel des Musikgeschmacks im Publikum. Da war plötzlich Techno in, Elektronik verdrängte das pure Musizieren, das war dann nicht mehr unseres. Und es war eine gemeinsame Entscheidung, wir hatten alle dasselbe Gefühl.“

Harte Arbeit für das Revival-Konzert

Zuletzt aber war das Kribblen wieder da. 25 Jahre nach dem Ende der Band sollte es im Gasthaus Griessler in Kirnberg (Bezirk Melk) zu einem Revival kommen, das aber Corona zum Opfer fiel. Und so dauerte es 28 Jahre, bis das Konzert-Wochenende Wirklichkeit wurde. Die Besucher waren zu einem guten Teil dieselben wie die vor 30 Jahren, der Sound sofort wieder zu erkennen.

Verstärkt durch den Gitarristen Charly Mo und den Sänger Peter Dürr wurde pure Nostalgie geboten. Was sich selbstverständlich anhört, war allerdings harte Arbeit, beschreibt Walter Grassmann: „Vieles lief von Beginn an, als hätten wir nie aufgehört. Aber vieles auch nicht, vor allem die Chöre waren eine Herausforderung.“

Brüder Grassmann: Revival nach 28 Jahren

RevivalIn den Siebziger- und Achtzigerjahren haben die Coverbands ihre Hochblüte erlebt, also Musikgruppen, die damals aktuelle Hits nachgespielt haben. Eine der bekanntesten des Landes waren die „Raindrops“. Eine Gruppe mit teilweise wechselnden Besetzungen, im Kern aber mit drei Mostviertler Brüdern, die 18 Jahre lang gespielt und 1995 aufgehört haben. Dieses Wochenende haben die Grassmann-Brüder ein Revival geboten. Nach 28 Jahren Pause.

Es sei kein Zufall gewesen, dass das Revival-Wochenende im Gasthaus Griessler über die Bühne ging, erklärt Erhard Grassmann, 67 Jahre jung und längst in Pension: „Von den hunderten Malen, die wir in dieser Zeit durch das Land tingelten, waren wir sicher 40 Mal in diesem Gasthaus, oft haben wir die Anlage von einer Woche auf die andere einfach stehen lassen. Wir spielten einmal mit Gianna Nannini, da zahlten mehr als 1.000 Leute Eintritt. Ein unglaubliches Gedränge, vorne sind sie hineingegangen, hinten wieder hinausgefallen.“

„Musik war allgegenwärtig“

Alles begann im inzwischen schon lange geschlossenen Gasthaus der Familie Grassmann in Plankenstein neben der Kirche, dort wuchsen die Brüder auf. Immer mit Musik, einer brachte dem anderen die ersten Kniffe bei und so reiften sie schließlich zur gemeinsamen Band, den „Raindrops“, heran. Helmut Grassmann: „Musik kam von unseren Eltern, sie war immer allgegenwärtig. Es war uns praktisch vorgezeichnet und es war gut so, bis heute ist es das.“

Die Hits von damals sind heute Oldies, so wie die Musiker. Weniger Haare, aber derselbe Enthusiasmus. Nur konditionell – das geben alle drei inzwischen Über-60-Jährigen zu – würde ein Programm wie früher mit Musik bis vier Uhr früh nicht mehr machbar sein. Beim Revival allerdings wurde noch einmal kräftig Gas gegeben, keines der Konzerte endete vor Mitternacht. Es war der wahrscheinlich letzte Auftritt der Brüder Grassmann als „Raindrops“, einer Kultband aus den Achtzigern.