20 verschiedene Amphibienarten – Molche, Frösche, Kröten oder Unken – gibt es in Niederösterreich. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht: Sie stehen alle auf der roten Liste, der vom Aussterben bedrohten Tierarten. „In Österreich sind alle Amphibienarten aufgrund der Zerschneidung ihrer Lebensräume und des Verlusts von geeigneten Laichbiotopen bedroht", erklärt Margit Gross, Geschäftsführerin des Naturschutzbund Niederösterreich.
Jedes Jahr werden tausende Tiere auf dem Weg zu ihren Laichplätzen überfahren. Der Naturschutzbund und zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer wollen das verhindern. Mehrere Wochen sind sie deshalb im Einsatz, um die Amphibien zu retten. Freiwillige dafür werden übrigens immer gesucht und können sich online melden.
Amphibien fallen in eingegrabene Kübel
Die grünen Schutzzäune wurden bereits im ganzen Land aufgestellt, innerhalb davon sind mehrere Kübel eingegraben – auf dem Weg zum Gewässer fallen die Tiere in die Kübel, statt auf die gefährliche Straße zu wandern.
Die Kübel werden täglich in der Früh und spät am Abend von den Helferinnen und Helfern kontrolliert. Die Amphibien werden gezählt, über die Straße getragen und auf der anderen Seite wieder frei gelassen, um weiter zu ihren Laichplätzen zu wandern. Auf dem Rückweg wiederholt sich das Szenario. An Strecken, an denen es nicht möglich ist, Zäune aufzustellen, werden die Tiere direkt auf der Straße eingesammelt.
Wanderung dauert mehrere Wochen
Wie lange die Wanderung der Amphibien dauert, ist stark witterungsabhängig. Bei niedrigen Temperaturen bleiben die Tiere nämlich lieber im Winterquartier. Wenn es warm wird, geht die Wanderung los, um sich zu paaren. Meist dauert die Wanderung etwa sechs Wochen, heißt es.
Beim Wandern sind die Krötenmännchen übrigens besonders faul: Sie lassen sich nämlich oft von den – weitaus größeren – Weibchen tragen und klammern sich auf den Rücken fest. Oft finden die Helferinnen und Helfer deshalb Krötenpärchen in den Kübeln.