Maria Haas beim Fotografieren in China
Maria Haas
ORF
„Menschen im Blickpunkt“

Die Fotografin faszinierender Matriarchinnen

Frauen werden in unserer patriarchalen Gesellschaftsordnung oft übergangen und diskriminiert. Fotografin Maria Haas rückt hingegen mit ihren Werken Gesellschaften in den Mittelpunkt, in denen Frauen die Hauptrolle spielen – das Matriarchat.

Die Klosterneuburgerin Maria Haas fokussiert sich fast gänzlich auf das Fotografieren von Frauen – und zwar starker Frauen in von ihnen geprägten Gesellschaftsformen auf der ganzen Welt. „Ich war fasziniert davon, dass es matriarchal organisierte Gesellschaften gibt, in denen die Frau im Zentrum steht, aber nicht eine Art Herrscherin ist, das ist in der Regel ein egalitäres Gesellschaftssystem.“

Maria Haas
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Maria Haas

Ihre erste Reise führte sie 2016 nach China, wo sie auf das Volk der Mosuo traf. Das Portrait einer dortigen Matriarchin ziert das Cover ihres ersten Fotobuches mit dem Titel „Matriarchinnen“, das inzwischen für den deutschen Fotobuchpreis nominiert wurde. Die Leidenschaft packte sie und seitdem ist sie auf der ganzen Welt unterwegs – in Indonesien, Indien, Mexiko oder auch Costa Rica. Ein zweites „Matriarchinnen“-Buch gibt es schon.

Fast immer das nötige Vertrauen geschaffen

Fast immer schafft sie es, das nötige Vertrauen aufzubauen, um schließlich in letzter Konsequenz die Fotos machen zu können, wie sie erzählt: „Ich gehe sehr behutsam mit den Menschen um. Ich versuche, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, dass wir uns austauschen. Ich erzähle ihnen über mich, dann frage sich sie und dabei entsteht ein Vertrauen. Das passiert in der Regel sehr schnell, diese Menschen sind sehr zugänglich und offen. Das passiert immer mit Übersetzern, denn mit Englisch kommt man dort nicht weit. Ihre eigene Sprache ist dann oft ein Türöffner.“

Maria Haas, Foto von der Fotografin Haas
Maria Haas/ORF
Für ihre Portraits reist Haas um die ganze Welt

Ausstellungen in Berlin und in der Schweiz

Derzeit bereitet sie sich auf eine Ausstellung in der Schweiz vor, zuletzt waren ihre Bilder bei Ausstellungen in Berlin, in Waidhofen an der Ybbs oder auch in Wien beim feministischen Bildungsverein „Frauenhetz“ zu sehen. „Der Ball beginnt immer schneller zu rollen, das freut mich sehr, weil ich diese starken Frauen und ihre Familien und die matriarchalischen Strukturen generell mehr in die Welt tragen will. Denn ich glaube, das sind Werte, wo wir uns einiges abschauen können in unserer patriarchal geprägten Kultur“, so die Klosterneuburger Fotografin.