Der Badener Verein Frauenzimmer fordert ein Frauenzentrum, ursprünglich in Form eines Museums, schon lange. 2020 griff die Stadt den Vorschlag auf und beauftragte eine Machbarkeitsstudie bei der Kunsthistorikerin Felicitas Thun-Hohenstein, der Architektin Andrea Graser und der Kuratorin Katharina Boesch. Diese empfahlen nun die Entwicklung eines Zentrums, „bei dem Kunst und feministische Forschung im Fokus stehen sollen“, wie die Stadt Baden in einer Aussendung mitteilte.
Unter dem Namenskürzel „ZKF*“ wolle man neue Denkräume öffnen, die Abkürzung könne etwa für „Zentrum Kunst Feminismen“, „Zukunft Kultur Forschung“, „Zusammenhalt Kommunikation Freude“, „Zuverlässigkeit Kompetenz Freiheit“ oder „Zufriedenheit Kraft Furchtlosigkeit“ stehen.
Feministische Forschung und Wissen vermitteln
Während der Name für das Zentrum noch Teil des Entwicklungsprozesses ist, ist die Mission bereits klar umrissen: Inhaltlich soll ein Fokus auf Gender Studies und feministischer Praxis liegen, so die Entwicklerinnen: „Feminismen beziehen sich auf uns alle und brauchen uns alle“, heißt es. Das „ZKF*“ will feministische Forschung und Wissen vermitteln, sowie Ausstellungen erlebbar machen.
Das Zentrum soll dabei auch im virtuellen Raum verankert sein. „Sehr viele Diskurse finden im virtuellen Raum statt“, heißt es in der Aussendung der Stadt. Gleichzeitig ermögliche die räumliche Verortung in Baden eine „unbegrenzte, internationale Positionierung“.
Feuerwehrhaus als mögliche Location
Die Stallungen des Kaiserhauses in der Grabengasse, wo derzeit die Feuerwehr Baden-Stadt beheimatet ist, soll das Zentrum nach Wunsch der Unterstützerinnen beherbergen. Die Feuerwehr werde in einigen Jahren an einen anderen Standort übersiedeln, womit die Räumlichkeiten frei werden, heißt es.
Beratend stehen den Ideengeberinnen unter anderem Jennie Carvill Schellenbacher, Referentin für Inklusion im Wien Museum, und Christiane Erharter, Kuratorin für Community Outreach beim Belvedere 21 in Wien, zur Seite. Auch Bürgermeister Stefan Szirucsek (ÖVP) und Vizebürgermeisterin Helga Krismer (Grüne) beteiligen sich an dem Prozess.
Derzeit liefen Vorgespräche mit Land und Bund. Im Anschluss soll eine Entscheidung über die Umsetzung und den Rahmen des Projekts getroffen werden, so die Stadt Baden.