Bei der neuen Operationsmethode wird das überschüssige Prostatagewebe durch mehrere kleinste Implantate zur Seite gedrängt und die Harnröhre freigelegt. Das passiert in Sedierung, also ohne vollständiger Narkose, und kann tagesklinisch durchgeführt werden. Der Patient kann das Krankenhaus folglich noch am selben Tag wieder verlassen, erklärt der Vorstand der Urologieabteilung im Spital Baden, Claus Riedl, gegenüber noe.ORF.at.
Nicht in jedem Fall kommt die neue Operationsmethode zum Tragen. Insgesamt werden in Baden sechs verschiedene Therapiearten angeboten. Welche im individuellen Fall zur Anwendung kommt, hängt von der Größe der Prostata und einigen anderen Faktoren ab. Die Kosten der neue Operationsmethode trägt aber in jedem Fall die Krankenversicherung. Alleine am Landesklinikum Baden werden jedes Jahr rund 100 Eingriffe durchgeführt, um gutartige Prostatavergrößerungen zu therapieren.

Mit steigendem Alter wächst die Zahl der Betroffenen
Gutartige Prostatavergrößerungen sind ein Leiden, das Männer ab einem Alter von etwa 50 Jahren betreffen kann. Mit steigendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, denn die Zahl der Prostatazellen nimmt mit dem Alter zu, die Prostata wächst also weiter. Wird sie zu groß, dann kann es zu Problemen beim Wasserlassen sowie zu häufigem Harndrang kommen. Das empfinden viele Männer als Belastung und Einschränkung der Lebensqualität. Im Alter von 70 Jahren leiden etwa sieben von zehn Männern an einer gutartigen Prostatavergrößerung.
Das Leiden selbst ist prinzipiell ungefährlich und gilt als normaler Teil des Älterwerdens. Nicht behandelte Beschwerden können allerdings zu Komplikationen führen. So kann es beispielsweise dazu kommen, dass sich die Harnblase nicht mehr spontan entleeren lässt und ein Katheter gelegt werden muss. Aber auch Blasenentzündungen, Blutungen und Blasensteine bis zu einer Schädigung der Nieren werden als mögliche Komplikationen angeführt.