Semmering Bergstrecke
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Verkehr

Semmeringstrecke: „Kalte Rinne“ wird saniert

Die denkmalgeschützte Semmering-Bergstrecke wird seit Jahren aufwendig saniert – ab Mai liegt der Schwerpunkt auf der „Kalten Rinne“. Die Gleise und das Viadukt werden mühselig renoviert. Das hat auch Auswirkungen auf den Fahrplan.

Bis der Bahntunnel durch den Semmering in Betrieb geht, fahren täglich 180 Züge über die denkmalgeschützte Semmering-Bergstrecke. Neben der Abnützung durch den Verkehr werden Gleise und Viadukt auch durch die Witterung stark beansprucht – Schnee, Frost und große Temperaturschwankungen verlangen der 169 Jahre alten Semmeringstrecke viel ab.

Daher wird sie seit einigen Jahren saniert. Heuer liegt der Schwerpunkt auf der sogenannten „Kalten Rinne“, heißt es von den ÖBB. Die Gleise und das Viadukt werden vier Monate lang generalüberholt. Wegen des Denkmalschutzes muss detailliert und aufwendig geplant werden – denn das Bauwerk darf sich äußerlich durch die Arbeiten nicht verändern.

1.890 Steine werden nummeriert und vermessen

Das Viadukt wird eingerüstet. Jeder Stein der Brüstungsmauer muss nach der Sanierung wieder dort landen, wo er sich ursprünglich befand. Daher werden pro Gleisseite 1.890 Steine nummeriert und vermessen, bevor sie mittels eines kleinen Baggers auf den Zug geladen und in ein Steinmetz-Werk abtransportiert werden. Ersatzsteine gibt es nicht, da die Steinbrüche in der Region, aus denen die Steine stammen, schon seit Jahrzehnten geschlossen sind.

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Das Viadukt wird eingerüstet. Jeder Stein der Brüstungsmauer muss nach der Sanierung wieder dort landen, wo er sich ursprünglich befand.
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Die Gleise und das Viadukt werden vier Monate lang generalüberholt
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Bis der Bahntunnel durch den Semmering in Betrieb geht, fahren täglich 180 Züge über die denkmalgeschützte Semmering-Bergstrecke
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Investiert werden in Summe 72 Millionen Euro

Stahlbeton-Tragwerk sorgt für Stabilität

Nach dem Abtragen der Steine werden Stahlbeton-Tragwerksplatten eingebaut, die die Last verteilen sollen. Darunter kommen Dämmplatten – so soll der Druck des Zuges besser verteilt werden. Eine Entwässerung für das Tragwerk wird eingebaut, um Frostschäden zu vermeiden. Außerdem wird eine Ankerung gesetzt, um das Viadukt zu stabilisieren. Dazu wird ein neun Meter tiefes Loch gebohrt, in dem ein Anker gesetzt wird.

Der Bahnbetrieb läuft währenddessen eingleisig weiter. Heuer wird eine Gleisseite renoviert, 2026 folgt dann die andere Seite. Überwacht werden die Arbeiten vom Bundesdenkmalamt. Investiert werden in Summe 72 Millionen Euro. Die Arbeiten beginnen Mitte Mai. Bis Anfang August gibt es daher Fahrplanänderungen für Regionalzüge zwischen Payerbach-Reichenau (Bezirk Neunkirchen) und Mürzzuschlag in der Steiermark.

Fahrplanänderungen

13. bis 19. Mai 2023:

  • Schienenersatzverkehr für Züge der Linie R91 zwischen Payerbach-Reichenau und Mürzzuschlag zwischen 8.00 und 16.00 Uhr

20. Mai 2023, 22.00 Uhr, bis 4. August 2023, 4.00 Uhr:

  • Schienenersatzverkehr an Werktagen außer Samstag für Züge der Linie R91 zwischen Payerbach-Reichenau und Mürzzuschlag
  • Fahrplanänderungen für Züge der Linien REX6 und REX9 zwischen Payerbach-Reichenau und Mürzzuschlag
  • Haltausfall für alle Züge in Breitenstein (Bezirk Neunkirchen) – Ersatzbeförderung mit Bussen zwischen Breitenstein und Semmering