Für den Botenfahrer mit kroatischer Staatsbürgerschaft war die Aussicht auf schnelles Geld wohl zu verlockend. Der Bote arbeitete für ein externes Lieferunternehmen der Post und fuhr zwischen Wien und der Gemeinde Einsiedl (Bezirk Tulln) von einer Zustellbasis zur anderen, heißt es von der Staatsanwaltschaft St. Pölten.
Bei mehreren Fahrten habe der Mann insgesamt 23 RSA-Briefe mit Klimabonus-Gutscheinen darin an sich genommen, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Die Briefe seien niemals bei den rechtmäßigen Empfängerinnen und Empfängern angekommen. Nun wurde gegen den Fahrer Anklage wegen des Verdachts der Untreue erhoben. Der Prozesstermin am Landesgericht St. Pölten steht noch nicht fest.
Postbote kassierte ebenfalls Klimaboni
Über einen ähnlichen Fall berichtete auch vor Kurzem die Tageszeitung „Kurier“. Ein Postbote im Mostviertel soll ein Dutzend Klimabonus-Gutscheine nicht an die rechtmäßigen Besitzerinnen und Besitzer geliefert haben. Der 29-jährige Österreicher habe die RSA-Briefe in einem Möbeltresor versteckt, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft St. Pölten.
Zudem soll der Mann die Unterschriften der Empfängerinnen und Empfänger gefälscht und somit die rechtmäßigen Besitzer um die Auszahlung der Boni geprellt haben. Wegen Missbrauchs der Amtsgewalt wird dem 29-jährigen Angeklagten nach Angaben des Landesgerichts St. Pölten am 17. April der Prozess gemacht.