Die Idee der Energiegemeinschaften – also der Zusammenschluss von mindestens zwei Teilnehmern zur gemeinsamen Produktion und Verwertung von Energie – begeisterte anfangs viele. Ökostrom, beispielsweise aus Photovoltaikanlagen oder kleinen Wasserkraftwerken, fließt dabei nicht ins überregionale Stromnetz, sondern wird direkt in einer Siedlung oder unter Nachbarinnen und Nachbarn von mehreren Haushalten genutzt – das spart Kosten und entlastet das Stromnetz.
Dafür meldeten rund 6.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher bei der zuständigen Stelle, der EZN (Energie Zukunft Niederösterreich) – einer Tochterfirma des Landes Niederösterreich und der EVN – Interesse an. Aktuell gibt es 87 erneuerbare Energiegemeinschaften mit mehr als 1.500 Mitgliedern.
Dass der Ausbau der erneuerbaren Energiegemeinschaften zuletzt etwas ins Stocken geriet, begründet man seitens der EVN mit den zuletzt hohen Preisen am Energiemarkt. Der Verkauf von Sonnenstrom an die staatliche Förderstelle ÖMAG sei bis vor kurzem einfach deutlich lukrativer gewesen als an eine Energiegemeinschaft, heißt es. Das habe sich jetzt zum Vorteil für die Energiegemeinschaften verändert – in den nächsten Monaten sollen in Niederösterreich 100 Energiegemeinschaften in Betrieb gehen.