Schubert Theater: Shakespeare im Blut
Barbara Palffy
Barbara Palffy
Kultur

„Hin & Weg“ über Shakespeare und Dummheit

In seiner sechsten Auflage setzt das Theaterfestival „Hin & Weg“ in Litschau (Bezirk Gmünd) heuer auf einen nicht alltäglichen Mix an Themenschwerpunkten. Es geht um William Shakespeare und Dummheit.

Von 11. bis 20. August wird das Festival in und um Litschau sowie am Herrenseetheater in Szene gehen, unter der Intendanz von Zeno Stanek werden in der Waldviertler Stadt an elf Tagen etwa 100 Veranstaltungen angeboten.

Ein Stelldichein im Waldviertel geben wird sich etwa das Schubert Theater Wien, einerseits mit „Shakespeare im Blut“, einer Art Best-of-Shakespeare-Kompilation. Hinzu kommt in Kooperation mit Rebekah Wild „Tilda Eulenspiel“, eine feministisch angehauchte Hommage an Till Eulenspiegel. In „Wicked Play“ entführen drei Schauspielerinnen in Szenen aus Shakespeares Werken und gleichzeitig in das Innerste der menschlichen Seele. Hinzu kommen szenische Lesungen wie u.a. durch Elisabeth Halikiopoulos, die sich Tom Lanoyes „Königin Lear“ vornimmt.

Rebekah Wild und Schubert Theater: Tilda Eulenspiegel
Wild Theatre/Schubert Theater
„Tilda Eulenspiegel“ mit Rebekah Wild

Das Festival setzt sich auch mit dem überaus facettenreichen Phänomen der Dummheit auseinander, das „bis weit in die Gefilde von Weisheit, Klugheit und dem ‚G‘scheit-sein‘ reicht“, kann man auf der Website des Festivals lesen, „oft und gerne gepaart, beinahe geschwisterlich, mit Narrentum, Clownerie oder Harlekinade“.

Denn die Dummheit „ist allseits beweglich und kann alle Kleider der Wahrheit anziehen. Die Wahrheit dagegen hat jeweils nur ein Kleid und einen Weg und ist immer im Nachteil“, schrieb Robert Musil 1937 in seiner Rede „Über die Dummheit“ – und damit „beschreibt er das heurige Theaterfestival in seiner Themenstellung überaus treffend“, erklärt Festivalleiter Zeno Stanek.

Intendant Stanek: „Emotionen wecken und berühren“

Diese von dem Regisseur ins Leben gerufenen „Tage für zeitgenössische Theaterunterhaltung“ haben ein klares Ziel: „Theater in all seiner Vielfalt erlebbar zu machen. Es geht um zeitgenössisches Theater, das Geschichten erzählt und Emotionen weckt – auf facettenreiche, mitunter überraschende Art und Weise berührt. Zudem: das aktuelle gesellschaftliche Fragen wie die nach der Dummheit bzw. Weisheit des Menschen behandelt, durchaus unterhaltsam, nicht belehrend oder moralisch wertend“, so Stanek.

Als Spielorte dienen neben weiteren das Herrenseetheater sowie das neue Veranstaltungs- und Probenhaus Moment. Vertreten sind heimische Produktionen sowie solche aus Tschechien, Slowenien, Polen, Neuseeland und Deutschland.