In Wölbling (Bezirk St. Pölten) befindet sich die größte Müll-Sortieranlage Niederösterreichs. Täglich werden hier 80 Tonnen Leichtverpackungen sortiert – im Jahr sind es 20.000 Tonnen. Die Veränderungen bei der Müllsammlung zu Beginn des Jahres blieben auch dort nicht unbemerkt.
„Wir haben die Sammlungen an Leichtverpackungen in unseren Kernregionen gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent gesteigert“, erklärt Stefan Tollinger, Geschäftsführer von Brantner green solutions, bei einer Pressekonferenz. Auf lokaler Ebene sei es teilweise zu noch deutlicheren Veränderungen gekommen. Im Bezirk Krems habe sich die gesammelte Menge pro Einwohnerin bzw. Einwohner sogar nahezu verdoppelt. Generell verdoppelt habe sich im ersten Quartal auch die gesammelte Menge an Weißblech und Aluminium.
Niederösterreich sammelt viel, recycelt aber wenig
Insgesamt wurden im ersten Quartal knapp 3.000 Tonnen Leichtverpackungen gesammelt. Bis 2030 schreibt die EU eine Sammelquote von 60 Prozent vor. In Niederösterreich sieht es diesbezüglich gut aus. „Wir haben inzwischen 63 Prozent erreicht und können uns freuen, dass wir in Niederösterreich schon eine große Vorgabe erledigt haben“, so Anton Kasser, Präsident der NÖ Umweltverbände. Und ergänzt: „Wobei das nicht heißt, dass wir aufhören“, sagt Kasser.
Aufholbedarf gibt es nämlich etwa bei der Recycling-Quote. Hier schreibt die EU 50 Prozent vor, in Niederösterreich liege man beim Kunststoff aktuell zwischen 25 und 26 Prozent. Und auch bei den Sortieranlagen gibt es Potential. „Ganz wichtig wird es sein, hier auch noch sauberer zu trennen, um sortenreines Material der Wirtschaft wieder zuzuführen“, erklärt Roman Stachelberger, Vizepräsident der Niederösterreichischen Umweltverbände.
Zahl der Abholungen und der gelben Säcke erhöht
Mit Beginn des Jahres gab es neben den Veränderungen bei der Mülltrennung auch Veränderungen bei der Müllabholung. Die Abfuhrintervalle wurden von sechs auf vier Wochen verkürzt. Außerdem wurde die Anzahl der gelben Säcke pro Rolle von zehn auf 13 Säcke erhöht. Sowohl bei den Abholungen als auch bei der Anzahl an gelben Säcken könnte es je nach Bedarf in Zukunft noch einmal Anpassungen geben.