Freibad Traiskirchen
ORF/Tobias Hollerer
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Chronik

Kalter Start in die Freibadsaison

Auch wenn das Wetter derzeit nicht wirklich mitspielt, starten am verlängerten Wochenende die ersten Freibäder in Niederösterreich in die Saison. Die Teuerung könnte laut Einschätzung einiger Bäder heuer Gäste anlocken, die sonst auf Urlaub gefahren wären.

Jede Menge Wolken, Temperaturen, die gerade einmal zweistellig sind, und immer wieder Regen – die Witterung der letzten Tage verspricht nicht gerade Badewetter. Und dennoch wurden in den vergangenen Wochen zahlreiche Freibäder in Niederösterreich Schritt für Schritt aus dem Winterschlaf geweckt, etwa in Traiskirchen (Bezirk Baden).

„Wir haben am 3. April begonnen, uns auf die Saison vorzubereiten. Das ist natürlich eine wochenlange Arbeit und geht nicht von heute auf morgen. Wir sind elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bis 1. Mai müssen wir fertig sein. Da sperren wir auf“, sagt Christian Bauer, Betriebsleiter des Traiskirchner Freibades. In den letzten Tagen hatte das Personal noch alle Hände voll zu tun: Die Pflastersteine wurden gereinigt, die Grünflächen gepflegt und neue Errungenschaften wie ein Behindertenlift wurden überprüft.

Freibad Traiskirchen
ORF/Tobias Hollerer
Letzte Vorbereitungen im Traiskirchner Bad: Die Pflastersteine wurden gereinigt, die Becken gesaugt

Bäder erwarten trotz kühlen Wetters erste Gäste

Aber wagt bei diesem Wetter überhaupt jemand einen Sprung ins – im wahrsten Sinne des Wortes – kühle Nass und rentiert sich das Aufsperren bei kühlem, trüben Wetter überhaupt? Ja, meint Christian Bauer. „Es gibt Leute, die schwimmen sogar in Neoprenanzügen und die schwimmen auch bei 18 Grad.“ Zudem sei das Bad für viele Menschen eine Art Ortstreff, man komme zum Tratschen zusammen, auch wenn das Wetter noch kühl ist.

Sogar noch früher – am Samstag – fällt der Startschuss für sage und schreibe 4,1 Millionen Liter Wasser ein paar Kilometer weiter im Strandbad in Baden. Diese Dimensionen würden aber auch einen enormen Energieaufwand bedeuten, so der Betriebsleiter des Strandbads, Harald Gölles. „Natürlich spüren wir die Teuerung, die Strompreise haben sich vervielfacht. Wir sind aber in der glücklichen Lage, dass wir eine Photovoltaikanlage haben.“ Zudem hat Baden den Vorteil, Schwefelwasser zur Erwärmung der Becken zur Verfügung zu haben.

Verzicht auf Fernreisen, mehr Freibadbesuche?

Obwohl vielen Menschen aufgrund der Teuerung weniger in der Geldbörse bleibt, blickt man in Traiskirchen und Baden positiv auf die kommende Saison. „Ich denke, dass wir große Freibäder das nicht wirklich spüren werden und, dass es eher zulasten der Fernreisen geht“, meint Gölles. Auch die Saisonkarten für das Badener Strandbad sind von der Teuerung nicht verschont geblieben. Trotzdem herrschte schon am ersten Vorverkaufstag reges Treiben. Die Vorfreude war diese Woche trotz der nicht unbedingt idealen Witterung groß.

Strandbad Baden
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4,1 Millionen Liter Wasser stehen in Baden zum Plantschen und Schwimmen bereit

Auch sonst steht der Badeauftakt vielerorts schon dieses Wochenende am Plan, am Samstag etwa im Citysplash in St. Pölten und im Thermalbad in Bad Vöslau (Bezirk Baden), am Montag beispielsweise im Strandbad in Klosterneuburg (Bezirk Tulln).

Thermalquellen in Bad Fischau nach wie vor versiegt

Das Thermalbad in Bad Fischau (Bezirk Wiener Neustadt) öffnet seine Pforten am Sonntag – wie schon im letzten Jahr – mit Einschränkungen. Zwei von drei Quellen, durch die die Becken normalerweise gefüllt werden, sind aufgrund der Trockenheit versiegt. Das größere Becken kann deshalb nicht zur Gänze befüllt werden. Ob der Wasserpegel zum Schwimmen ausreicht, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Während in Bad Fischau also der Niederschlag fehlt, hoffen die Freibäder jetzt auf eine Saison mit möglichst wenig Regen und mit wärmerem Wetter als zu Saisonbeginn.