Eduardo Chillida, Peine del viento XV, 1976/77
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Kultur

Kunsthalle Krems zeigt Eduardo Chillida

Die Kunsthalle Krems präsentiert mit 80 Arbeiten die erste monografische museale Ausstellung des baskischen Künstlers Eduardo Chillida (1924-2002) in Österreich. „Gravitation“ legt einen Fokus auf das Zusammenwirken von Skulpturen und Arbeiten mit Papier.

Eduardo Chillida, En Intz Enea con Homenaje a Goethe, 1984
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida (1924-2002)

Für Kunsthalle-Direktor und Kurator Florian Steininger entspringt das Zustandekommen der Ausstellung anlässlich der 100. Wiederkehr des Geburtstages des Künstlers im kommenden Jahr einem „Herzenswunsch“. Das Werk Eduardo Chillidas sei „voller Poesie, Konkretion und Erdverbundenheit“, so Steininger am Freitag in Krems.

Bekannt wurde Chillida vor allem durch seine Monumentalplastiken aus Eisen im öffentlichen Raum, etwa mit „Peine del viento“ (im Bild oben) bei San Sebastian, wo er lebte und arbeitete. Vor dem deutschen Bundeskanzleramt in Berlin steht die zuletzt angefertigte Plastik. Die abstrakte Formensprache der Skulpturen ist von Quadern und Würfeln dominiert, gebrannte Terrakotten, bemalt mit schwarzem Kupferoxid, sind für seinen Stil typisch.

Fotostrecke mit 9 Bildern

Eduardo Chillida, Esertoki IV, 1992
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Esertoki IV, 1992
Eduardo Chillida, Esertoki IV, 1992
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Esertoki IV, 1992
Eduardo Chillida, Lurra G-156, 1989
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Lurra G-156, 1989
Eduardo Chillida, Lurra G-156, 1989
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Lurra G-156, 1989
Eduardo Chillida, Peine del viento XV, 1976/77
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Peine del viento XV, 1976/77
Eduardo Chillida, Untitled 1985
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Untitled 1985
Eduardo Chillida, Untitled, 1958
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Untitled, 1958
Eduardo Chillida, Untitled, 1955
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Untitled, 1955
Eduardo Chillida, Untitled, 1952
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Untitled, 1952

Eduardo Chillida gilt als Meister der abstrakten Skulptur

Die tonnenschweren Cortenstahl-Skulpturen in minimalistischen Formen prägen öffentliche Plätze, Landschaften und Parks. Mit diesen Werken avancierte Chillida zu einem der wichtigsten europäischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung in Krems veranschaulicht mit Skizzen, Modellen und fotografischen Dokumentationen die prominenten Skulpturenprojekte.

Der 2002 verstorbene baskische Künstler gilt als Meister der abstrakten Skulptur. Masse und Raum, Fülle und Leere, Hell und Dunkel sind elementare Aspekte seiner skulpturalen Praxis. „Chillida übersetzt diese Gegensätze gekonnt in minimalistische Formen, die handgemacht und geerdet wirken“, heißt es auf der Website der Kunsthalle Krems.

Ein Werk voller Poesie und Erdverbundenheit

Das grafische Werk von Chillida bildet ein wichtiges Pendant zu seinen Skulpturen. Neben seinen linearen Zeichnungen, flächenbezogenen Collagen und geprägten Druckgrafiken legt die Kremser Ausstellung einen besonderen Fokus auf die als „Gravitaciones“ bekannten hängenden Papierarbeiten.

Sie zählen zu den wichtigsten Werken des Künstlers und bestehen aus einzelnen Papierfragmenten, die unabhängig voneinander an Fäden fixiert sind. Die Blätter rahmen einander ein, heben sich voneinander ab und erzeugen Licht- und Schattenräume. „Anders gesagt, sie formen sich zu Reliefs. Somit ist auch in den Papierarbeiten Chillidas Berufung als Bildhauer erkennbar.“

Fotostrecke mit 7 Bildern

Eduardo Chillida, Untitled, 1992
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Untitled, 1992
Eduardo Chillida, Untitled, 1987
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Untitled, 1987
Eduardo Chillida, Untitled, 1972
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Untitled, 1972
Eduardo Chillida, Untitled, 1970
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Untitled, 1970
Eduardo Chillida, Untitled, 1967
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Untitled, 1967
Eduardo Chillida, Proyecto homenaje a la arquitectura II, 1973
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Proyecto homenaje a la arquitectura II, 1973
Eduardo Chillida, Óxido G-208, 1991
Zabalaga-Leku/Bildrecht, Wien 2023
Eduardo Chillida, Óxido G-208, 1991

Bekanntheit erlangte Chillida spätestens 1982, als er anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft in Spanien ein Sujet für Bilbao entwarf. In seiner Jugend spielte er als Tormann bei Real Sociedad San Sebastian, doch eine Beinverletzung beendete seine sportliche Karriere und brachte ihn zum Wechsel des Metiers – vom Sport zur Kunst.

Ausstellungshinweis

Eduardo Chillida. Gravitation, von 29. April bis 24. September 2023, Kunsthalle Krems, dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr, auch montags, wenn Feiertag

Die Ausstellung in Krems wird in Kooperation mit der Familie Chillida, dem Estate of Eduardo Chillida, dem Museo Chillida Leku und mit Unterstützung der Galerie Hauser & Wirth Zürich realisiert. Diese fungieren neben mehreren spanischen Museen und Sammlungen als Hauptleihgeber der ausgestellten Werke.

In Kooperation mit dem donaufestival zeigt die Kunsthalle Krems weiters bis 18. Juni eine Videoinstallation des österreichischen Künstlers und Filmemachers Oliver Ressler. Sie basiert auf Videoaufnahmen, die bei einer Expedition in Svalbard (Spitzbergen) im Juli 2022 aufgenommen wurden. Der zwischen der Nordküste Norwegens und dem Nordpol liegende Archipel ist der sich am schnellsten erwärmende Ort auf der Erde. Ressler dokumentiere die fortschreitende Erwärmung der Arktis und den bereits begonnenen Zusammenbruch der Textur des Lebens, so die Kunsthalle Krems.