Sanitäter versorgt einen Patienten im Rettungswagen
APA/JAKOB GRUBER
APA/JAKOB GRUBER
Chronik

Mehr als eine Mio. Einsätze für Rotes Kreuz

2022 war für das Rote Kreuz Niederösterreich ein Rekordjahr: Erstmals wurden mehr als eine Million Einsätze durchgeführt. Die Organisation war im vergangenen Jahr dabei nicht nur in Niederösterreich gefordert, sondern auch im Ausland.

Im Schnitt wurden 2022 täglich 2.864 Personen vom Roten Kreuz Niederösterreich versorgt. 2021 waren es noch 2.739 Einsätze pro Tag. Die Organisation war zudem nicht nur in Niederösterreich aktiv, sondern unter anderem auch in der Ukraine. „Wir sind seit dem ersten Tag nicht nur vor Ort mit Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern im Einsatz, sondern haben auch viele Hilfslieferungen durchgeführt“, so Josef Schmoll, Präsident des niederösterreichischen Roten Kreuzes, am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Neben der intensiven Arbeit für die Ukraine waren die Einsatzkräfte natürlich auch hierzulande gefordert. Während die Anzahl der Einsätze im Vorjahr gestiegen ist, ist die Zahl der freiwilligen Helferinnen und Helfer nämlich leicht zurückgegangen.

Mehr als zwei Millionen ehrenamtliche Stunden

Diese waren dafür umso öfter im Einsatz: Rund zwei Millionen Stunden wurden im vergangenen Jahr ehrenamtlich gearbeitet und somit mehr als 5.000 Stunden pro Tag. „Das ist wirklich beachtlich und lässt mich zuversichtlich in die Zukunft blicken“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Die Zahlen würden laut Mikl-Leitner außerdem unterstreichen, wie wichtig die Arbeit des Roten Kreuzes für die Menschen im Bundesland sei.

Zu dieser Arbeit zählt unter anderem auch das Telenotarzt-System, dieses wurde im Vorjahr weiterentwickelt. Mittlerweile sind dabei 26 Bezirksstellen angebunden. Schmoll nannte außerdem die „digitale Rufhilfeuhr“ für Seniorinnen und Senioren, mit der im vergangenen Jahr 11.000 Rettungseinsätze generiert wurden. Zudem wurden im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit im Vorjahr mehr Einsätze geleistet. Waren es 2021 noch 715 Unterstützungen bei der „Lernhilfe“, waren es 2022 bereits 2.700 Unterstützungen.

Armutsbekämpfung großes Thema

Und auch im Gesundheits- und Sozialdienst hat sich einiges getan – Stichwort Armutsbekämpfung. Bei den Ausgabestellen der Team Österreich Tafel stiegen die Einkäufe um 55 Prozent. Die Lebensmittelspenden seien jedoch nicht mehr geworden.

Die Auswirkungen der Teuerungen gehen dabei auch am Roten Kreuz selbst nicht vorbei. Unterstützung wurde vom Land Niederösterreich zugesagt. „Wir haben für die Jahre 2022 und 2023 zehn Millionen Euro bereitgestellt, um eben diese gestiegenen Energiekosten auch abdecken zu können“, so Mikl-Leitner.

Anteil an Hauptamtlichen aufgestockt

Dass die Zahl der Freiwilligen im Vorjahr zurückgegangen ist, sei laut Schmoll unter anderem auf die Doppelbelastung des Rettungsdienstes und des „Brotberufs“ der Ehrenamtlichen zurückzuführen. Um den Bedarf weiterhin zu decken, wurde der Anteil an hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um knapp 22 Prozent aufgestockt.

„Trotzdem ist es für uns alle eine große Herausforderung, die Dienste, die die Menschen in Niederösterreich gewohnt sind und auch erwarten, sicherzustellen“, so Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) dazu. Wichtig sei, „an vielen Schrauben zu drehen“. Unter anderem brauche es künftig weiterhin eine gute Zusammenarbeit, auch mit neuen Gesundheitsdienstleistern und etwa Pilot-Projekten wie den Acute Community Nurses.