Wie wird das Leben auf dem Planeten Erde in 200 Jahren aussehen? Das sogenannte Bürger*innentheater des Landestheaters Niederösterreich unternimmt eine Reise „in die weit entfernte Zukunft, in der die Menschen gelernt haben, im Einklang mit der Natur und ihren Ressourcen zu leben. Viel mehr noch, die Menschen werden sogar die Sprache der Pflanzen verstehen“, verspricht die Beschreibung.
Worum geht es in dem von Nehle Dick inszenierten Stück, das in einer Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Vereinen und engagierten Menschen Niederösterreichs produziert wurde? Schauplatz ist ein Gartenbeet in einer fernen Galaxie, in dem Gurke, Radieschen, Sellerie und Co. die Gabe haben, zu reflektieren und sich zu unterhalten.
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Der futuristische Gemüsechor sinniert engagiert über die Vorteile der regionalen Wirtschaft und freut sich über neu angelegte Gärten. Das Gespräch nimmt eine Wendung, als die Älteren im Chor aus vergangenen Zeiten erzählen, als es noch Lieferketten in der Landwirtschaft gab, die das Klima und die Umwelt der Erde unwiederbringlich zerstörten: „Vor 200 Jahren wurde kaum ein Kohlrabi in niederösterreichischer Erde angebaut, dessen Samen nicht aus China und dessen Dünger nicht aus der Ukraine kam. Die Samen waren oft schlecht an den Standort angepasst und nicht samenfest, damit man immer neue kaufen musste.“
Mit Humor auf das Dilemma der Globalsierung hinweisen
„Am Beispiel der Kohlrabi“ zeigt „auf humorvolle Art und Weise das Dilemma der Globalisierung. Expertinnen und Experten aus Niederösterreich kommen dabei zu Wort, die im Gegensatz zur klimaschädlichen Wirtschaft eine nachhaltige, regionale Landwirtschaft praktizieren, Hindernisse überwinden und umweltfreundliche Wege für die Zukunft erproben“, so Nehle Dick. Inspiriert von Science-Fiction und utopischen Erzählungen und auf der Grundlage von Recherchen und Interviews entstand „ein kaleidoskopartiges Theaterprojekt über die Rettung unseres Planeten, den einzigen Lebensraum, den wir haben“, meint der Regisseur.
Gezeigt wird „Am Beispiel der Kohlrabi“ im ehemaligen Kaufhaus Leiner in der Innenstadt von St. Pölten, das für viele Menschen „nicht nur ein Möbelhaus war, sondern auch ein symbolischer Ort für Begegnung, Tradition und Heimat“, so das Landestheater auf seiner Website. Nach der Uraufführung am 12. Mai 2023 steht das Stück noch am 16., 17. und 30. Mai sowie am 2., 3. und 6. Juni auf dem Spielplan, Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.