Bildung

Schulsportwochen um zehn Prozent teurer

Die Kosten für Schulausflüge und Schulsportwochen sind um etwa zehn Prozent gestiegen – für viele Eltern stellt das eine große finanzielle Herausforderung dar. Unterstützung können Betroffene bei verschiedenen Stellen beantragen.

Sommersportwochen, wie sie oft im Mai und Juni stattfinden, zählen wohl zu den wertvollsten Erinnerungen, die Kinder und Jugendliche im Laufe ihrer Schulzeit sammeln. In den Pandemiejahren unmöglich geworden, ist die Nachfrage bei Schülerinnen und Schülern jetzt sehr hoch – allerdings mit einem Wermutstropfen: Im Vergleich zu vor der Pandemie sind die Preise um etwa zehn Prozent gestiegen.

„Das betrifft wirklich alle Bereiche: die Buskosten, die Kosten für die Quartiere, die Kosten der Liftbetreiber und natürlich leider auch die Sportanbieter“, so Gerhard Angerer, Fachinspektor für Bewegungserziehung und Sport in der Bildungsdirektion Niederösterreich. Sommersportwochen sind sogar etwas teurer als Skikurse, weil fallweise spezielle Sportangebote wie etwa Klettern, Mountainbiken oder Wassersport von externen Trainerinnen und Trainern angeboten werden.

Servicestelle Schulsportwoche hilft finanziell

Um Eltern bei finanziellen Schwierigkeiten unter die Arme zu greifen, gebe es unterschiedliche Förderungen, so Angerer. „Es gibt eine neue Einrichtung: die Servicestelle Schulsportwoche. Schülerinnen und Schüler, die entsprechenden finanziellen Bedarf haben, werden mit bis zu 100 Euro unterstützt“, erklärt der Fachinspektor. Weitere Unterstützungen bieten das Österreichische Jugend-Rotkreuz sowie die Elternvereine, heißt es.

Diese Unterstützungen würden in den Schulen vertraulich koordiniert, wird betont. „Das ist ganz wichtig. Die Bundesförderungen zum Beispiel laufen über eine Lehrperson, damit nicht die ganze Schule weiß, wer das beansprucht“, so Irene Ille, Direktorin des BG/BRG Purkersdorf (Bezirk St. Pölten).

Sportwochen essenziell für Sozialgefüge

Damit eine Veranstaltung stattfinden kann, müssen 70 Prozent einer Klasse mitfahren. Kommt diese Anzahl nicht zustande, braucht es eine Ausnahmegenehmigung der Bildungsdirektion. Oberstes Ziel sei es aber, jedem Kind die Teilnahme zu ermöglichen, betonte Ille. Das gemeinsame Erlebnis sei enorm wichtig für die Kinder und Jugendlichen, so die Direktorin.

„Ich halte es für essenziell wichtig, eine Woche oder überhaupt eine Sport-Schulveranstaltung zu machen, weil es den sozialen Zusammenhalt der Kinder stärkt“, meint auch Jörg Pelzl, Sportlehrer am BG/BRG Purkersdorf. „In der Pandemie, als das nicht stattgefunden hat, hat man das gespürt. In der Schule war die Klassengemeinschaft nicht ganz so gut wie sonst.“