Wasser kommt aus einem Springbrunnen aus Stein
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Umwelt & Klima

Regen: Grundwasserpegel erholen sich

Die überdurchschnittlichen Regenmengen im April und Mai wirken sich positiv auf die Grundwasserstände im Westen des Bundeslandes aus. Wegen des Klimawandels werden längere Regenperioden aber immer seltener, heißt es von der Landesabteilung Wasserwirtschaft.

Die vergangenen Jahre und Monate waren in Niederösterreich deutlich zu trocken. Das hat zu niedrigen Wasserständen geführt. Im April und im Mai gab es aber überdurchschnittlich viel Regen. Die Wasserstände der Flüsse in Niederösterreich waren dadurch erhöht, zum Teil wurden sogar Hochwasserwerte verzeichnet. In vielen Regionen stiegen zudem die Grundwasserpegel wieder.

„Seit Mitte April hat sich die Situation in weiten Teilen des Landes deutlich entspannt“, sagt Martin Angelmaier, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft beim Land Niederösterreich. „In den westlichen Regionen haben wir derzeit etwa mittlere Wasserstände – mehr dazu in Frühling heuer deutlich nasser und etwas kühler (noe.ORF.at; 12.5.2023). Im Osten allerdings sind die Wasserstände deutlich unter dem langjährigen Mittel.“ Besonders im südlichen Wiener Becken werden immer noch „ausgeprägte Tiefststände“ verzeichnet, sagt Angelmaier im Interview mit noe.ORF.at.

„Müssen mit längeren trockenen Perioden rechnen“

Da es einige Tage, mitunter sogar Wochen dauert, bis der Regen im Grundwasser gemessen werden kann, könnte der Pegel aber noch steigen. Die Voraussetzungen waren seit Mitte April jedenfalls gut: „Sehr intensive kurzfristige Regen können nicht so gut in den Boden einsickern wie Regenfälle, die über mehrere Stunden oder Tage mit mittlerer Intensität niedergehen. Diese Wassermenge kann langsam und gut in den Boden einsickern“, so Angelmaier.

Allerdings geht man bei der Wasserwirtschaft aufgrund des Klimawandels davon aus, dass solche für Grundwasser und Boden vorteilhaften Wetterlagen seltener werden. „Wir müssen mit längeren trockenen Perioden rechnen, die dann von Phasen abgelöst werden, wo es innerhalb kürzester Zeit sehr stark regnet.“ Dazu kommt, dass es in den letzten Jahren auch wenig Schnee gegeben hat, der im Sommer ebenfalls das Grundwasser anhebt. Gerade für das südliche Wiener Becken sei das ein wesentlicher Faktor, so Angelmaier.

Wasserversorgung gesichert

Um die Wasserversorgung müsse man sich aber keine Sorgen machen. „Wir haben eine ausgesprochen gute Wasserversorgung und Infrastruktur“, sagt Angelmaier. „Die Brunnen sind auf Trockenphasen ausgelegt, sodass wir auch zukünftig eine hohe Versorgungssicherheit in Niederösterreich garantieren können. Das heißt, es wird vereinzelt in bestimmten Regionen oder an bestimmten Orten vielleicht Wasser hingebracht oder zugeliefert werden müssen.“