Concentus Musicus Wien
DANIELA MATEJSCHEK
DANIELA MATEJSCHEK
Kultur

Barocktage Melk: „Mensch: Natur: Wohin?“

Die Internationalen Barocktage Stift Melk stehen zu Pfingsten unter dem Motto „Mensch: Natur: Wohin?“. Michael Schade, künstlerischer Leiter des Festivals, will zeigen, „was Menschen an der Natur lieben, wie wir in ihr leben und wie es der barocke Mensch getan hat“.

Insgesamt zwölf Konzerte bringen wieder einige Prominenz nach Melk, darunter Ivor Bolton und den Concentus Musicus Wien (im Bild oben), die Wiener Sängerknaben und den Chorus sine nomine, die am Freitag zum Auftakt das Oratoriums „Der Tag des Gerichts“ von Georg Philipp Telemann als „Prozess-Spektakel um die Zukunft der Menschheit“ in der Stiftskirche Melk zur Aufführung bringen.

„In einer Zeit, in der der Wandel so groß ist wie noch nie, besinnen wir uns alle wieder auf das Wesentliche und hören in uns hinein. Dabei hilft mir die Natur besonders, um auch in schwierigen Situationen durchatmen zu können“, erklärt Michael Schade. Es sei heuer ein Programm, das auch die aktuelle Klimakrise einschließt, so Schade. Und er beantwortet die im Motto gestellte Frage ganz eindeutig: „Nach Melk!“

Weiters sind zu Pfingsten u.a. L’Arpeggiata mit Christina Pluhar und Malena Ernman, der Bach Consort Wien, das L’Orfeo Barockorchester unter der Leitung von Michi Gaigg und das Schwanthaler Trompetenconsort zu hören. Auch Michael Schade wirkt bei zwei Konzerten mit.

Michael Schade: „Es muss fetzen, es muss rocken“

Beim Abschlusskonzert „Solo tutti“ wird die Accademia Melicensis aus der Taufe gehoben: Junge internationale Musikerinnen und Musiker erarbeiten unter der Leitung von Stefan Gottfried ein Repertoire, das neben Musik von Corelli, Muffat und Händel auch die Uraufführung eines Werks von Gerald Resch umfasst. Neben der Stiftskirche sind von 26. bis 29. Mai der Kolomanisaal, der Stiftspark (mit einem Picknick-Konzert) und der Gartenpavillon, die Melker Pfarrkirche, der Wirtschaftshof, der Barockkeller (Mitmachkonzert für Familien) und der Dietmayrsaal (Frühstücksmatinee) als Spielstätten vorgesehen.

„Wohin die Reise geht, wissen wir nicht“, sagte Schade bei der Präsentation des diesjährigen Festivalprogramms. Er bezeichnete sich aber als positiv denkenden Menschen und gibt dem Festival die grundsätzliche Devise „Feuer im Geist, Jubel in der Seele, Musik im Herzen“ mit. „Die Seele wird gefüttert mit Freude, es muss fetzen, es muss rocken“, beschreibt Schade den Spirit der Barocktage, die in der Spielzeit 2022 auf eine Auslastung von 94 Prozent verweisen konnten.