Thomas Pekar
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Wissenschaft

Forschungspreis: Spermidin hilft Dementen

Thomas Pekar, Wissenschafter an der FH Wiener Neustadt, ist bei einem Internationalen Kongress in Kroatien für seine Demenzforschung ausgezeichnet worden. Seine Studie zeigt, dass die Einnahme von Spermidin die kognitive Leistung von Dementen verbessern kann.

Etwa 22.000 Menschen in Niederösterreich leiden an einer Demenzerkrankung – prognostiziert wird ein weiterer Anstieg der Demenzkranken in den kommenden Jahren. Umso wichtiger die Forschung von Thomas Pekar, Studiengangsleiter des Bachelor-Studiengangs Biomedizinische Analytik an der FH Wiener Neustadt.

2020 begann er mit Seniorenheimen zusammenzuarbeiten und die Wirkung von Spermidin auf die Gedächtnisleistung zu testen, indem er dem Frühstück der Testpersonen das natürliche Polyamin Spermidin beisetzte. An 85 Probandinnen und Probanden im Alter zwischen 60 und 96 Jahren wurden in sechs steirischen Pflegeheimen Gedächtnistests durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Spermidin und der Verbesserung der kognitiven Leistung.

Deutlichste Verbesserung bei leichter Demenz

„Die überwältigenden Ergebnisse wollte ich auch einem internationalen Publikum zugänglich machen, das war der Grund für meine Einreichung", so der ausgezeichnete Wissenschafter. „Aus dem Projekt sind bisher drei Publikationen mit den jeweiligen Teilergebnissen entstanden, nun war es an der Zeit, das Komplettpaket zu präsentieren.“

Die deutlichste Verbesserung der Testleistung gab es bei Menschen mit leichter Demenz. Im Vergleich zeigte die Gruppe, die weniger Spermidin zu sich genommen hatte, gleichbleibende oder abnehmende kognitive Leistungen. „Die Ergebnisse nach einem Jahr zeigen, dass die positive Wirkung der oralen Spermidineinnahme bei Personen mit neurokognitiven Beeinträchtigungen anhält“, fasst Pekar die Ergebnisse zusammen.

Bestes Projekt unter 41 Einreichungen

Die Jury beim „Mind&Brain“-Kongress war begeistert von der Forschung. Die aus Deutschland, Kroatien und Österreich stammenden Experten und Expertinnen bewerteten das Spermidin-Projekt als das beste unter allen 41 Einreichungen.

„Für mich bedeutet diese Auszeichnung sehr viel, da damit bestätigt worden ist, dass wir mit unserem Projekt auf dem richtigen Weg sind. Die Pflegeheimbewohner der Gepflegt Wohnen Gruppe profitieren ja schon seit einiger Zeit von den Erkenntnissen dieser Studie – sie alle erhalten bereits eine spermidinreiche Ernährung. Nun gilt es, diese allen Betroffenen zu ermöglichen und die Laboranalytik voranzutreiben", so der Wissenschafter. Dazu sind jedoch weitere Studien erforderlich.