Brand Tote Landesklinikum Mödling
Pressestelle BFK Mödling / Mathias Seyfert
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Chronik

Brand im Klinikum Mödling: Drei Tote, eine Verletzte

Nach dem Brand mit drei Toten im Landesklinikum Mödling laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Eine weitere Person wurde leicht verletzt, hieß es bei einer Pressekonferenz am Vormittag. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war in der Nacht im Einsatz.

Die Flammen seien um 0.54 Uhr aus vorerst unbekannter Ursache in einem Patientenzimmer im dritten Stock ausgebrochen. Für drei Männer in dem Raum sei jede Hilfe zu spät gekommen, sagte Matthias Hofer, Sprecher der Landesgesundheitsagentur Dienstagfrüh. „Dieser Brand dürfte sich sehr rasch mit einer großen Intensität im Raum ausgebreitet haben. Die ganze Station war innerhalb kürzester Zeit verraucht“, schilderte Hofer gegenüber noe.ORF.at.

In einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag sprach Konrad Kogler, Vorstand der Landesgesundheitsagentur, von einem „Tag der Trauer“. Er drückte den Angehörigen seine Anteilnahme aus. „Trotz der gefährlichen Situation haben die Kolleginnen und Kollegen alles unternommen, um Patientinnen und Patienten aus der Gefährdungssituation herauszubekommen“, so Kogler.

Deswegen sei es gelungen, dass es nur eine weitere, leicht verletzte Person gebe. Die Leiterin der Anästhesie, Anette Severing, die eine halbe Stunde nach Einsatzbeginn im Spital in Mödling eintraf, bestätigte, dass eine Frau eine leichte Rauchgasvergiftung erlitten habe. Die Betroffene wurde in das Landesklinikum Baden transferiert.

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Pressestelle BFK Mödling / Mathias Seyfert
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Pressestelle BFK Mödling / Lukas Derkits
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Pressestelle BFK Mödling / Matthias Stur

Brand in Vierbettzimmer ausgebrochen

Der Brand sei in einem Vierbettzimmer ausgebrochen, schilderte die ärztliche Direktorin der Landeskliniken Baden-Mödling, Claudia Herbst. Einer der vier Männer sei jedoch zum Zeitpunkt des Feuers nicht im Zimmer gewesen, er habe auch keine Verletzungen erlitten. Laut Herbst kann der OP-Betrieb in den nächsten Tagen Schritt für Schritt wieder hochgefahren werden. In der derzeit gesperrten Internistischen Abteilung würden bereits die Luftfilter getauscht, dann könne auch diese Station zum Teil wieder öffnen. Ebenso sei die Kinderabteilung weiterhin im Betrieb.

„Die toten Patienten waren in dem brennenden Zimmer. Ihnen war aus medizinischer Sicht nicht mehr zu helfen. Da waren sichere Todeszeichen feststellbar“, so Anästhesieleiterin Severing. In der Notaufnahme habe man eine Triage aufgebaut, um die 20 in Sicherheit gebrachten Patientinnen und Patienten zu untersuchen. „Die Stationsschwestern haben wirklich Übermenschliches geleistet. Die haben versucht, alle Patienten, die nicht im total verrauchten Bereich waren, in Sicherheit zu bringen“, beschrieb Severing die Vorgänge in der Nacht. Zwei Stunden nach Brandausbruch war laut der Ärztin im Spital wieder Ruhe eingekehrt.

Werner Fetz (ORF) zum Brand im Klinikum

Werner Fetz (ORF) berichtet aus Mödling, wie die Rettungsaktion bei dem Brand im Klinikum abgelaufen ist und was bisher über die Brandursache bekannt ist.

Insgesamt 58 Patienten in andere Spitäler verlegt

Laut Markus Groll, Betriebsfeuerwehrleiter im Landesklinikum, evakuierte die Feuerwehr wegen der Brandausbreitung eine weitere Station und räumte auch das zweite Obergeschoß wegen der Ausbreitung der Rauchgase. Insgesamt wurden 90 Patientinnen und Patienten in Sicherheit gebracht. Sie sind nun zum Teil in anderen Stationen in Mödling, zum Teil auch in anderen Spitälern untergebracht.

„Es gab insgesamt 58 Transferierungen, 31 davon ins Landesklinikum Baden und 27 nach Neunkirchen bzw. Wiener Neustadt“, sagte die ärztliche Direktorin Herbst. Außerdem sei eine Hotline für Angehörige eingerichtet worden, damit man sich dort erkundigen kann, welcher Patient in welches Spital verlegt wurde.

Feuerwehr und Rettung standen in der Nacht jedenfalls im Großeinsatz. „Innerhalb kurzer Zeit sind zehn Feuerwehren eingetroffen“, so Werner Hauser, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mödling. „Wir konnten auf 173 Einsatzkräfte und 33 Fahrzeuge zurückgreifen.“ Unter anderem war auch ein Hubrettungsfahrzeug im Einsatz.

Schwarze Fahne Tote Brand Landesklinikum Mödling
ORF/Werner Fetz
Aufgrund des tragischen Ereignisses wurde beim Landesklinikum Mödling die schwarze Fahne gehisst

„Brand aus“ wurde kurz vor 3.00 Uhr gegeben. „PatientInnen und MitarbeiterInnen sind in Sicherheit“, teilte die LGA in der Früh mit. Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes waren an Ort und Stelle. Die Angehörigen der Todesopfer wurden informiert. Bei den Verstorbenen handelt es sich laut Polizei um einen 75-Jährigen aus Baden, einen 78-Jährigen aus dem Bezirk Mödling und einen 81-Jährigen aus dem Bezirk Bruck an der Leitha.

Aufgrund des Brandes sind im Landesklinikum Mödling vorerst keine Operationen möglich. Die OP-Räume würden sich unmittelbar unterhalb des Brandbereichs befinden. „Am heutigen Tag, können wir mit Sicherheit sagen, werden wir die OPs wahrscheinlich nicht mehr in Betrieb nehmen können. Wir werden uns ab morgen und in den nächsten Tagen anschauen, wie es weitergeht“, sagte der LGA-Sprecher gegenüber noe.ORF.at.

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Thomas Lenger
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Thomas Lenger

Ermittlungen zur Brandursache laufen

„Das Rote Kreuz war mit 86 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Einsatz“, so der Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich, Josef Schmoll. Dazu zählten 16 Rettungs- und sechs Notarzteinsatzfahrzeugen, ein Hubschrauber sowie ein vierköpfiges Kriseninterventionsteam. Die Brandursache ist weiterhin Gegenstand von Ermittlungen. Bundes- und Landeskriminalamt nahmen die Arbeit auf.

Betroffen zeigte man sich seitens der Politik. „Die Ereignisse der letzten Nacht sind erschütternd. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien. Nun geht es darum, den Unfallhergang lückenlos aufzuklären. Unser Dank gilt dabei allen Einsatzkräften sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Landesklinikum Mödling, die umgehend zur Stelle waren, um zu helfen“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der für die Kliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (beide ÖVP) in einer schriftlichen Stellungnahme.

Auch Mödlings Bürgermeister Hans Stefan Hintner (ÖVP) meldete sich zu Wort. „Unser herzliches Beileid gilt allen Angehörigen der Opfer dieser unfassbaren Tragödie. Ein großes Dankeschön an die vielen Frauen und Männer von Rettung und Feuerwehr, die mit ihrem Einsatz eine Ausbreitung der Flammen und damit möglicherweise weitere Todesopfer verhindert haben“, hieß es in einer offiziellen Stellungnahme auf der Homepage der Stadtgemeinde.