Auto der Bergrettung Hohe Wand
ORF/Berger
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Chronik

Bergrettung mahnt zu Vorsicht in Bergen

Das schöne Wetter am verlängerten Pfingstwochenende hat viele Menschen hinaus in die Berge gezogen. Nicht alle waren aber passend ausgerüstet oder ausreichend auf ihre Tour vorbereitet. Alleine auf der Rax musste die Bergrettung drei Mal ausrücken.

Ein Baby, das mit dem Notarzthubschrauber von der Rax gerettet werden musste, eine Frau, die ausrutschte und zehn Meter in die Tiefe stürzte, und ein internistischer Notfall: es war ein einsatzreicher Pfingstsonntag für die Bergrettung im Rax-Gebiet. Seit Pfingstmontag wird außerdem im Wechselgebiet nach einem vermissten Wanderer gesucht.

Karl Weber, stellvertretender Landesleiter der Bergrettung Niederösterreich/Wien, führt das unter anderem auf eine nicht adäquate Ausrüstung und eine schlechte Tourenplanung zurück. Denn im Tal sind die Temperaturen dieser Tage zwar oft frühsommerlich, auf den Bergen ist es vereinzelt aber immer noch weiß. Ohne die richtige Ausrüstung kann eine Wanderung daher böse enden.

Bergunfälle
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Wegen unpassender Ausrüstung und unzureichender Tourenplanung kommt es immer wieder zu Unfällen in den Bergen

Hilfseinsätze können teuer werden

„Es ist natürlich gut zu wissen, wo ich unterwegs bin. Das geht nicht mit Google Maps. Das geht vielleicht in einer Stadt, aber am Berg brauche ich eine Wanderkarte und sollte auch immer mitschauen, damit ich weiß, wo ich bin, falls etwas passiert“, hält Weber im Gespräch mit noe.ORF.at fest.

Insgesamt seien über Pfingsten aber nicht mehr Einsätze der Bergrettung verzeichnet worden als sonst, so Weber: „Die Einsätze sind über die letzten Jahre immer zirka gleich geblieben.“ Meist müssten die Bergretterinnen und -retter ausrücken, weil Menschen „ausrutschen, stürzen oder irgendwo abstürzen“. Die Bergrettung appelliert deshalb an die Menschen, nur mit richtiger Ausrüstung, einer guten Tourenplanung und der entsprechenden Fitness in die Berge aufzubrechen.

Außerdem sollten Wanderer im Hinterkopf behalten, dass ein Einsatz der Bergrettung teuer werden kann, vor allem, wenn ein Hubschrauber ausrücken muss. Denn die Sozialversicherung kommt in der Regel nicht dafür auf. „Da kann es schon um ein paar tausend Euro gehen“, sagt Weber. Er empfiehlt, entsprechend vorzusorgen, etwa durch die Mitgliedschaft im Alpenverein.