Wirtschaft

Arbeitslosigkeit steigt nach langem wieder

Das schwache Wirtschaftswachstum führt nun auch am Arbeitsmarkt in Niederösterreich zu einer Trendwende. Erstmals seit mehr als zwei Jahren stieg die Zahl der Arbeitslosen wieder leicht an. Ende Mai waren in Niederösterreich 36.361 Personen arbeitslos gemeldet.

Im österreichweiten Vergleich sei das allerdings der geringste relative Anstieg der Arbeitslosigkeit, heißt es vom AMS Niederösterreich. Im Bundesdurchschnitt stieg die Zahl der Arbeitslosen um 4,3 Prozent, in Niederösterreich beträgt das Plus lediglich 0,1 Prozent verglichen zum Mai 2022.

Unterdessen haben auch mehr Menschen eine Arbeit. 665.000 Personen sind in Niederösterreich aktuell unselbständig beschäftigt. Verglichen zum Mai des Vorjahres beträgt die Steigerung 1,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich folglich derzeit bei 5,2 Prozent. Österreichweit sind es 5,9 Prozent.

AMS verweist auf zahlreiche Beratungen

„Der Arbeitsmarkt in Niederösterreich ist weiterhin sehr dynamisch. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die unselbstständige Beschäftigung weiter gesteigert werden“, so die für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) in einer Aussendung. Außerdem verwies sie darauf, dass die Arbeitslosenquote weiterhin „so niedrig wie seit über 20 Jahren nicht mehr“ sei.

Das AMS Niederösterreich verweist auf die Berufs- und Bildungsberatungen. Diese würden persönlich, telefonisch und online angeboten. Diese Beratungen „spielen gerade jetzt eine zentrale Rolle, um persönliche Kompetenzen verwerten zu können, welche so dringend am Arbeitsmarkt gesucht werden“, so die Vizechefin des AMS Niederösterreich, Sandra Kern. Heuer hätten bereits knapp 2.500 Personen eine entsprechende Beratung in Anspruch genommen.

Mehr Frauen und Personen ab 50 Jahren haben Jobs

Einen Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet man bei den Frauen (-0,2 Prozent) sowie bei den Personen ab 50 Jahren (-6,8 Prozent). Bei den Männern (+0,3 Prozent) sowie bei den Jugendlichen (+5,6 Prozent) gibt es hingegen mehr Arbeitslose. Nach Branchen ist die Arbeitslosigkeit in folgenden Bereichen rückläufig: Handel (-4,5 Prozent), Gesundheits- und Sozialwesen (-4,5 Prozent) sowie Warenproduktion (-2,4 Prozent). In der Beherbergung und Gastronomie (-0,6 Prozent) oder auch der öffentlichen Verwaltung (+1,0 Prozent) würde die Arbeitslosigkeit stagnieren bzw. leicht steigen.

Die niederösterreichischen Unternehmen sind generell weiter auf der Suche nach passenden Arbeitskräften, auch wenn die Zahl der offenen Stellen zurückgeht. Ende Mai wurden beim AMS 18.804 freie Stellen gemeldet. Das seien um 12,8 Prozent weniger als im Rekordjahr 2022, hieß es vom AMS. Auch bei den Lehrstellen sind es mit 1.258 sofort verfügbaren Lehrstellen um 9,2 Prozent weniger als im Mai 2022.