KIKA-Möbelhaus
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
Wirtschaft

kika/Leiner: Folgen für Belegschaft unklar

Nach nur fünf Jahren hat die Signa-Gruppe rund um den Tiroler Investor Rene Benko die Möbelkette kika/Leiner wieder verkauft. Die Folgen für die Belegschaft sind derzeit noch unklar. Viele Beschäftigte scheinen turbulente Zeiten bei dem Möbelhaus gewohnt zu sein.

Aktuell gibt es in Niederösterreich noch fünf kika- sowie vier Leiner-Filialen. Österreichweit sind es insgesamt vierzig Standorte, wobei zwei bis drei der Niederlassungen in denen vergangenen Monaten immer wieder zur Diskussion gestanden sein sollen. Diese Filialen sollen dem Vernehmen nach zu wenig Umsatz gemacht haben. Um welche Filialen es sich dabei handelt, ist allerdings unklar, ebenso wie die Auswirkungen des Verkaufs auf die Belegschaft.

Wie ein Lokalaugenschein von noe.ORF.at in einer Filiale in St. Pölten am Donnerstag zeigte, reagiert ein Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter resigniert auf den Eigentümerwechsel. „Wir können ohnehin nichts ändern“, sagte ein Mitarbeiter. Eine Kollegin ergänzte: „Man fühlt sich wie Schachfiguren, die hin und her geschoben werden.“ Einige Beschäftigte zeigten sich überrascht, ein weiterer Mitarbeiter meinte mit Verweis auf die vielen Eigentümerwechsel in der jüngsten Geschichte, dass man „das mittlerweile hinnehme.“

Mehrere Eigentümerwechsel seit 2013

Immerhin ist es für viele der bereits dritte Wechsel innerhalb von zehn Jahren. Eine neuerliche Kündigungswelle steht aktuell zwar nicht im Raum. Das Managementteam rund um den neuen Besitzer Hermann Wieser kündigte aber eine „tiefgreifende Restrukturierung“ an. Wieser war vor Jahren unter anderem bereits in der Geschäftsführung von kika/Leiner tätig. Die notwendigen Maßnahmen sollen bis Ende Juni festgelegt werden, hieß es in einer Aussendung – mehr dazu in Benko verkauft kika/Leiner ganz (news.ORF.at; 1.6.2023).

2013 hatte die langjährige Eigentümerfamilie die Möbelkette an die südafrikanische Steinhoff-Gruppe verkauft. Fünf Jahre später wurde diese jedoch von einem Bilanzskandal erschüttert, woraufhin die Signa-Gruppe rund um Rene Benko übernahm. Für die Belegschaft folgte damals eine Hiobsbotschaft. Hunderte Beschäftigte verloren ihre Jobs, knapp 300 waren es in Niederösterreich. Zudem wurden vier Standorte geschlossen, etwa in Wr. Neustadt und Vösendorf.

Trotz eines harten Sanierungsplanes trennt sich die Signa-Gruppe nun einerseits von den Immobilien und andererseits vom operativen Geschäft. Warum, wollte man seitens der Signa-Gruppe am Donnerstag nicht kommentieren. Laut Medienberichten dürfte das operative Geschäft aber wenig erfolgreich gewesen sein. Dafür soll die Signa-Gruppe vor allem mit den Immobilienverkäufen viel Geld verdient haben.