Erdbeerbäuerin Margit Zachhalmel bewirtschaftet mit ihrer Familie in Tulln vier Erdbeerfelder, deren Früchte Besucherinnen und Besucher selber ernten können. Mit rund einer Woche wetterbedingter Verspätung startete die Saison heuer Ende Mai. „Man hat jetzt gemerkt, dass die Leute sehr ausgehungert sind. Jeder hat schon auf die Erdbeeren gewartet, der Ansturm in der ersten Woche war sehr groß und deshalb sind zwei unserer Felder auch schon etwas abgepflückt“, erzählt Zachhalmel.
Die starken Regenfälle, die im April und Mai niedergingen, seien gut für jede Art von Frucht gewesen und hätten der Qualität der Erdbeeren kaum geschadet. „Wenn es weitergeregnet hätte, wäre es ein Schaden geworden, aber so hat es super gepasst“, sagt die Erdbeerbäuerin. Einzelne Druckstellen würden die Qualität und den Geschmack nicht beeinträchtigen.
Teuerung ließ auch Erdbeerpreise steigen
Was sich – im Gegensatz zum Niederschlag – jedoch sehr wohl stark auf die Erdbeersaison auswirkt, ist die Teuerung. Erdbeerbauern und Erdbeerbäuerinnen spüren hohe Preise vor allem in der Anschaffung von Düngemittel – hier habe sich der Preis vervierfacht. Auch die Kosten für Betriebsmittel, Verpackung, Transport, Strom und Pflanzenstecklinge hätten sich für diese Saison erhöht, genauso wie die Löhne für die Erntehelferinnen und Erntehelfer.
Aus diesem Grund musste Familie Zachhalmel, wie viele andere Bauernfamilien, die Preise für ihre Früchte erhöhen. „Es ist so, dass die Erdbeeren, die selbst am Feld gepflückt werden, billigere Produktionskosten haben, weil auch die Lohnkosten wegfallen“, erklärt Zachhalmel. „Wir starten mit einem höheren Preis in die Saison und senken ihn immer weiter, je nach Menge, die wir zur Verfügung haben. Auf die Preise vom letzten Jahr werden wir aber nicht mehr senken können.“