Die Freude über die Rückkehr von „Alma – a Show biz ans Ende“ auf den Semmering war nur von kurzer Dauer. Nach der Unterzeichnung des Mietvertrags im vergangenen Dezember kündigte die Südbahnhotel Kultur GmbH diesen bereits im Jänner wieder. Im April folgte die zweite Kündigung samt einstweiliger Verfügung zur sofortigen Räumung des Hotels.
In den Schreiben, die noe.ORF.at vorliegen, heißt es unter anderem, dass „wesentliche Vertragsbedingungen nunmehr wiederholt verletzt und gebrochen wurden“ und die beklagte Partei sich „wiederholt, und insbesondere seit Erhalt der Schlüssels, im erheblichen Ausmaß vertragswidrig“ verhalte. Laut Klageschrift sollen Einnahmen aus Kartenverkäufen nicht auf das entsprechende Konto überwiesen und Räumlichkeiten beschädigt worden sein, außerdem würden Abrechnungen fehlen oder seien unvollständig.
Manker weist Vorwürfe zurück
Paulus Manker streitet die Anschuldigen ab. Er spricht gegenüber noe.ORF.at von „Lügen und Ausreden“, die Situation am Semmering sei „die Hölle“. Auf die angeblichen Sachschäden angesprochen, verweist er auf das Alter des Gebäudes. Er dementiert außerdem Unstimmigkeiten bei den Abrechnungen. Vielmehr würden seitens der Südbahnhotel Kultur GmbH Theaterkarten „schwarz“ verkauft werden. Manker reagierte noch im April mit einer Gegenklage: Er verlangte Einhaltung des Vertrags.
Wie es vor Gericht weitergeht, ist derzeit noch unklar. Beide Parteien betonen aber, dass das Stück und das Publikum aber oberste Priorität hätten. Man wolle das Theaterstock auf jeden Fall aufführen. Und trotz der Uneinigkeiten schließe man auch eine weitere Zusammenarbeit nicht aus. Denn der große Aufwand zahle sich für nur einige wenige Aufführungen nicht aus, so Manker. Außerdem sei die Nachfrage nach Tickets enorm, meint Stefan Wollmann, Geschäftsführer der Südbahnhotel Kultur GmbH. Alle Vorstellungen bis Ende Juli sind ausverkauft.