Müll Stadtsportanlage St. Pölten
ORF / Mathias Eßmeister
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sport

Empörung nach Fußball-Champions-Trophy

Eines der größten Nachwuchsfußball-Turniere der Welt ist am Wochenende in St. Pölten im Chaos versunken. Bei der „Champions-Trophy“ hat es zu wenig Parkplätze, Müllberge und fehlende Tore gegeben. Die Stadtsportanlage ist sogar gesperrt worden.

3.500 Kinder und Jugendliche aus ganz Europa im Alter zwischen acht und 13 Jahren waren mit ihren Teams angemeldet. Darunter Top-Clubs wie Juventus Turin, Atletico Madrid und Benfica Lissabon. Diese organisatorische Herausforderung konnte nicht bewältigt werden, bestätigt Organisator Gerald Berger gegenüber noe.ORF.at. „Einige Partner sind kurzfristig abgesprungen. So wurden zum Beispiel Fußballtore nicht wie vereinbart geliefert“, erklärt Berger.

Die fehlenden Fußballtore hatten einen chaotischen Spielplan zur Folge, der nicht mehr eingehalten werden konnte. Aus diesem Grund reisten zahlreiche Mannschaften ab und auch die Schiedsrichter waren nicht mehr bereit, sich gegen das Durcheinander zu wehren. Sie stellten ihre Tätigkeit im Laufe des ersten Turniertages ein.

Mangelhaft waren auch die Müllentsorgung und das Parkplatzkonzept im Bereich der Stadtsportanlage. Diese wurde am Samstag gesperrt. „Der Veranstalter muss für den reibungslosen Ablauf sorgen. Die Stadt hat im Vorfeld betreffend Parksystem, Ordnerdienste und Rettung Maßnahmen gefordert und am ersten Veranstaltungstag auf die Mängel hingewiesen. Nachdem das keinen Erfolg brachte, haben wir die Anlage gesperrt“, erklärt Thomas Kainz von der Stadt St. Pölten.

Müll Stadtsportanlage St. Pölten
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Die „Champions-Trophy“ hat auf der Stadtsportanlage Spuren hinterlassen

Nachdem die Anlage am Samstag nicht mehr bespielbar war und zahlreiche Teams abreisten, wurde das Turnier abgebrochen. Am Sonntag wurden auf der Anlage des ASV Spratzern noch einige Spiele ausgetragen, um den Talenten doch noch eine Bühne bieten zu können. Den Ärger der Eltern und Trainer konnte das aber nicht mildern. Viele waren nach den chaotischen Zuständen sehr enttäuscht.

„Habe so etwas noch nie erlebt“

Ein Trainer aus München machte seinem Ärger gegenüber noe.ORF.at Luft. „Das gesamte Turnier ist eine einzige Katastrophe. Wir sind extrem enttäuscht. Unsere Jungs mussten teilweise auf Sonnenliegen schlafen, weil im Quartier zu wenig Betten vorhanden waren.“ Positiv hervorgehoben wurde die Arbeit des ASV Spratzern, weil der Verein innerhalb kürzester Zeit ein Ersatzprogramm organisiert hatte.

Veranstalter Gerald Berger will die Missstände mit allen Beteiligten in den kommenden Tagen aufarbeiten. Eines steht für ihn aber bereits fest: „Der hervorragende Ruf der Champions-Tour ist auf einen Schlag ruiniert worden. Ich habe vollstes Verständnis für den Ärger.“