Chronik

Sohn in Hundebox gesperrt und gequält

In Niederösterreich soll eine Mutter ihren zwölfjährigen Sohn in eine Hundebox gesperrt und gequält haben. Der Bub fiel vorübergehend ins Koma. Die Frau befindet sich in Untersuchungshaft, gegen sie wird wegen versuchten Mordes ermittelt.

Über den Fall berichtete am Montag die Tageszeitung „Kurier“. Die Familie soll im Waldviertel leben. Der Bub soll über Wochen von seiner Mutter misshandelt worden sein. Das dürfte sich bereits im letzten Herbst zugetragen haben. Der Zwölfjährige wurde damals unterernährt und stark unterkühlt in kritischem Zustand ins Spital gebracht.

Gegen die 32-jährige Mutter werde u. a. wegen versuchten Mordes ermittelt, bestätigte der Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich, Johann Baumschlager. Sie sitzt in Krems in U-Haft. „Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes sind nach wie vor im Gange“, sagte Baumschlager. Wo sich der Vorfall im Herbst 2022 ereignete, wird mit Verweis auf den Opferschutz nicht bekanntgegeben.

Gesundheitszustand des Kindes wieder besser

Eine Sozialarbeiterin soll am 23. November die Rettung verständigt und dem Buben damit das Leben gerettet haben, berichtete der „Kurier“. Die Frau soll ihren Sohn mehrfach mit kaltem Wasser übergossen und währenddessen für mehrere Stunden bei Minusgraden die Fenster der Wohnung geöffnet haben. Das Kind soll sich in einem „akut lebensbedrohlichen Zustand“ befunden haben. Der Bub hatte nur noch eine Körpertemperatur von 26,8 Grad und war deshalb ins Koma gefallen. Er wurde in ein Spital im Waldviertel und laut Polizei von dort in eine Spezialklinik nach Wien gebracht. Nachdem das Spital Anzeige erstattet hatte, wurde die Mutter festgenommen. Der Gesundheitszustand des Kindes habe sich inzwischen verbessert, heißt es von der Polizei.

Sohn in Hundebox gesperrt und gequält

In Niederösterreich soll eine Mutter ihren zwölfjährigen Sohn in eine Hundebox gesperrt und gequält haben. Der Bub fiel vorübergehend ins Koma. Die Frau befindet sich in Untersuchungshaft, gegen sie wird wegen versuchten Mordes ermittelt.

Publik wurde der Fall, weil die Mutter Beschwerde gegen ihre Untersuchungshaft einbrachte. Diese Beschwerde wies der Oberste Gerichtshof Ende Mai zurück. In der Begründung werden die dramatischen Zustände angeführt: Ihr wird vorgeworfen, ihrem Sohn „körperliche und seelische Qualen zugefügt zu haben, indem sie diesen wiederholt – zuletzt täglich – mit den Fäusten schlug, es unterließ, seine Verletzungen medizinisch versorgen zu lassen, ihm durch Zerren und gewaltsames Festhalten Hämatome zufügte, ihn auf einem Hundenest schlafen ließ, ihn hungern ließ und ihn in zahlreichen Angriffen mit kaltem Wasser übergoss“.

Mehrere Gutachten ausständig

Außerdem soll sie den Zwölfjährigen gefesselt, geknebelt und ihn wiederholt über Stunden in eine Hundebox eingesperrt haben, „die sie mit Gegenständen beschwerte und mit der Öffnung gegen die Wand schob, sodass der Unmündige nicht entkommen konnte“. Im Ermittlungsverfahren gegen die Frau sind noch mehrere Gutachten ausständig, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Krems mit.

Eingeholt wird eine Expertise zu den Verletzungen und zum körperlichen Zustand des Kindes. Weiters wurde ein psychiatrisches Gutachten zur 32-Jährigen beauftragt. In der OGH-Entscheidung wird eine „gravierende psychische Störung“ der Frau in Verbindung mit einer „offensichtlich vorliegenden sadistischen Persönlichkeit“ vermutet. „Wir rechnen mit einer Entscheidung über die Anklage Ende des Sommers“, sagte die Sprecherin.

Der Kinder- und Jugendhilfe sei der Fall bekannt, teilte die zuständige Abteilung des Landes mit. Aus datenschutzrechtlichen Gründen könnten keine weiteren Informationen erteilt werden, hieß es. Gebeten wurde, die Privatsphäre des Kindes zu berücksichtigen.