Bevor ein Feuerwehrauto ausgeliefert wird, muss es am Konzernstandort in Neidling zahlreiche Tests und Überprüfungen überstehen. Am Pumpenprüfstand werden die Wasserwerfer einem Funktionscheck unterzogen. Auch die Seilwinden der Feuerwehrfahrzeuge müssen eine Belastungsprüfung bestehen. Vor der Auslieferung steht auch noch eine umfassende Qualitätskontrolle auf dem Programm.
Werksleiter Herbert Neustifter sagt gegenüber noe.ORF.at über die Herausforderungen, ein Feuerwehrfahrzeug zu produzieren: „Es muss zweckmäßig sein. Denn die Feuerwehren wollen möglichst viele Werkzeuge und Gerätschaften im Feuerwehrfahrzeug haben. Doch diese müssen sehr sicher gehaltert sein, damit bei der Fahrt zum Einsatzort nichts klappert oder verrutscht. Beim Einsatz müssen sie dann sehr schnell und einfach zu entnehmen sein.“
Größter Feuerwehr-Ausstatter der Welt
Der Rosenbauer-Konzern aus Oberösterreich betreibt auch ein Werk in Neidling im Bezirk St. Pölten. Dort werden gerade mehr als 270 Fahrzeuge für die Feuerwehren in Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland gebaut.
Eine Herausforderung ist es auch, die Anforderungen der internationalen Kundinnen und Kunden zu erfüllen. Dabei zählt laut Konzernvorstand Daniel Tomaschko nicht nur die modernste Technik: „Wir müssen auch für die nächsten Generationen Verantwortung übernehmen. Dazu gehören umweltfreundliche Systeme. Auch leichtere Materialien, die recyclebar sind und mehr Sicherheit für die Einsatzkräfte bringen, sind gefragt.“
E-Feuerwehrfahrzeuge liegen im Trend
In den vergangenen zehn Jahren wurden in das Werk in Neidling 15 Millionen Euro investiert. Die 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fertigen hier pro Jahr bis zu 330 Komplettfahrzeuge. Das Fahrgestell wird gekauft, aber so gut wie alles andere wird selber gemacht. Gebaut werden am Niederösterreich-Standort Feuerwehrfahrzeuge bis zu 14 Tonnen, sagt Tomaschko: „Wir sehen auch bei Feuerwehrfahrzeugen einen starken Trend in Richtung Elektrifizierung.“
In Neidling werden aber nicht nur Feuerwehrfahrzeuge gebaut. Der Standort hat eine Schlüsselrolle für die anderen Werke des Feuerwehrausstatters, betont Neustifter: „Wir sind auch Komponentenstandort. Das bedeutet, wir bauen für den Rosenbauer-Konzern, hier am Standort, alle Türen, alle Rollläden, die Hochdruckhaspeln, Aufprotzhaspeln, Leiternabsenkvorrichtungen, Halterungen und so weiter.“
Von Neidling aus werden Schwesterwerke beliefert
Die genannten Produkte werden exklusiv am Standort in Neidling gefertigt und dann an die Schwesterwerke in Europa ausgeliefert. Neidling ist einer von vier Standorten des oberösterreichischen Konzerns in Österreich, der auf auf Fahrzeuge, Löschtechnik, Schutzkleidung und digitale Lösungen zur Brandbekämpfung sowie Katastrophenschutz spezialisiert. In Neidling wird derzeit einer der größten Aufträge der vergangenen Jahrzehnte abgewickelt: 274 Fahrzeuge werden die Feuerwehren in Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland gebaut.