Im Jahr 2017 gab es etwa 6.500 Untersuchungen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie, im Jahr 2021 waren es schon mehr als 20.000, Tendenz vermutlich steigend. Das geht aus der Beantwortung einer NEOS-Anfrage im Nationalrat hervor. Als Reaktion auf diese Entwicklung fordert NEOS unter anderem mehr Sozialarbeit an den Schulen.
Die Landesregierung will zwar in den nächsten drei Jahren die Schulsozialarbeit aufstocken. Dafür wurden auch 470.000 Euro bereitgestellt, sagt NEOS-Landessprecherin Indra Collini, aber „das ist ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man sich vor Augen führt, dass wir in Niederösterreich die Situation haben, dass ein Schulpsychologe auf 7.000 Schülerinnen und Schüler kommt.“ Im Burgenland liege das Verhältnis etwa bei 1:3.800.
Acht Kassenstellen für Kinder und Jugendliche
In Niederösterreich gibt es derzeit neun Kassenplanstellen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in acht Bezirken. Insgesamt gibt es im niedergelassenen Bereich (Kasse und Wahlarzt) 17 Stellen. Darüber hinaus stehen im Bereich der Psychotherapie für Kinder und Jugendliche 75 Expertinnen und Experten zur Verfügung, in Tirol seien es 102, in Oberösterreich 198.
Laut einer Aussendung von NEOS benötigen bis zu fünf Prozent der 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche in Österreich professionelle Unterstützung. Derzeit sei die Versorgung aber nur für maximal zwei Prozent gesichert. Das Land müsse sicherstellen, dass Kindern und Jugendlichen „mit psychischen Problemen rasch und angemessen geholfen wird“.
Land: Ausbau nur schrittweise
Aus dem Büro der für die schulische Sozialarbeit zuständigen Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) heißt es dazu, sie wolle allen Schülerinnen und Schülern Zugang zur Sozialarbeit ermöglichen. „Der weitere Ausbau wird aber nur schrittweise erfolgen können“, sagt die Landesrätin gegenüber noe.ORF.at. Dazu brauche es nämlich mehr finanzielle Mittel und auch die entsprechenden Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter.