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stock.adobe.com / Helmut
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Landwirtschaft

Weinbau: Klimawandel fordert Sortenwandel

Blütenmuskateller, Donauveltliner und Rösler – das sind einige der neu gezüchteten Piwi-Weinsorten, die an den Klimawandel und seine Folgen angepasst sind. Welche Rolle diese Sorten in der Zukunft spielen könnten, wurde bei einem Symposium in Krems diskutiert.

Traditionelle Weinsorten wie Grüner Veltliner, Riesling und Co. kämpfen immer mehr mit der extremen Hitze im Sommer und den durch den Klimawandel begünstigten, stärker werdenden Pilzkrankheiten im Weingarten. Piwi-Weine sind pilzwiderstandsfähige Rebsorten, die gegen einen Großteil dieser Probleme resistent sind. Damit könnten sie Teil der Lösung sein, waren sich die Experten beim ersten internationalen Piwi-Symposium in Krems einig. „Wir züchten Sorten, die Sonnenbrand-resistent sind, die später reifen und krankheitsresistent sind“, sagte Reinhard Töpfer, Direktor für Rebenzüchtung aus Deutschland.

Seit einigen Jahren werden die nachhaltigen Reben auch in Österreich gezüchtet und gepflanzt. Knapp zwei Prozent der gesamten Rebfläche in Österreich sind bereits mit Piwi-Reben bepflanzt. Und das Potential steigt, denn der Klimawandel fordere auch einen Sortenwandel, so der Tenor. „30 Millionen Reben wurden in den letzten drei Jahren in Europa gepflanzt. Damit sind die Piwi-Weine ein Bestandteil davon, wie wir in Zukunft Wein anbauen werden“, so Wolfgang Renner, Vorsitzender von Piwi Österreich.

symposium krems piwi-weine
Magdalena Amon / ORF.at
v.l.n.r. Josef Terleth (Versuchszentrum Laimburg, Südtirol), Ferdinand Regner (Rebenzüchtung Klosterneuburg), Reinhard Töpfer (Julius Kühn-Institut, Direktor für Rebenzüchtung Deutschland), Harald Scheiblhofer (Abteilungsleiter Kellerwirtschaft, Klosterneuburg), Wolfgang Renner (Vorsitzender Piwi Österreich)

Weniger spritzen, mehr gesunde Trauben

„Weil wir überzeugt sind, dass Piwi-Weine eine Nachhaltigkeitsstrategie der Zukunft sind, ist wichtig, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen, um gemeinsam das Thema aufzuarbeiten. Und genau das haben wir beim Piwi-Symposium geschaffen“, sagte Ludwig Holzer, Veranstalter des Piwi-Symposiums und Geschäftsführer der Winzer Krems.

Diskutiert wurden unter anderem Vermarktungsstrategien und Einsparungsmaßnahmen, die die neuen Sorten mit sich bringen. Denn durch ihre Krankheitsresistenz muss der Winzer oder die Winzerin die Weingärten nicht mehr so oft spritzen. Das senke nicht nur die Spritzmittelkosten, sondern auch den CO2-Fußabdruck, weil der Traktor weniger Fahrten leisten muss. Auch die Politik zeigte sich überzeugt: „Die Zukunft der Rebzucht ist es, Sorten zu entwickeln, sodass die Winzer mit weniger Pflanzenschutz weiterhin gesunde Trauben erzeugen können“, so Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.