Sujet Strompreis
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Preissenkung: Strom ab 1. Juli, Gas noch vor Winter

Die Energieallianz Austria (EAA), zu der auch die EVN gehört, hat nun Details zur Senkung der Strompreise ab 1. Juli veröffentlicht. Je nach Tarif fällt diese sehr unterschiedlich aus. Eine Senkung der Gaspreise soll noch vor der Heizsaison erfolgen, heißt es.

Senkungen für EVN-Kunden

  • Optima Flex: Bis zu -45 Prozent ab 1. Juli
  • Optima Garant 12: Bis zu -20 Prozent ab 1. Oktober bei Vertragsverlängerung
  • Landwirtschaft: Mega Smart Float Natur ab 1. Juli
  • Gemeinden: -15 Prozent ab 1. August

Die in der Energieallianz zusammengefassten Stromanbieter Wien Energie, EVN und Burgenland Energie senken die Preise für ihre rund 1,3 Millionen Stromkunden ab 1. Juli. Die Senkung der Preise hänge davon ab, ob die Verträge Fixpreise oder eine Preisanpassung beinhalten und ob die Kunden Haushalte, Unternehmen, Gemeinden oder land- und forstwirtschaftliche Betriebe sind, teilte die Energieallianz am Mittwoch mit.

Die Preissenkung umfasse nicht die Netzkosten und Steuern. Ziel sei es „durch attraktive Aktionsboni, Bindungs- und Wechselrabatte, Freienergietage und Bonifikationen für Online-Abschlüsse die Preise nachhaltig zu senken“. Die Kunden sollen entscheiden können, ob sie Preisreduktionen und Sonderkonditionen in Anspruch nehmen. Wer sich länger binde erhalte „noch günstigere Bindungsrabatte“.

Die EVN schreibt in einer eigenen Aussendung von „einer Entlastung in dreistelliger Millionenhöhe, der Großteil davon entfällt auf Haushalte und Wirtschaft“. Mit Bindungsrabatt könne es Preissenkungen um bis zu 45 Prozent geben. Das betreffe Haushaltskunden, die derzeit einen flexiblen Tarif haben (Optima Flex).

Verträge müssen erneut schriftlich verlängert werden

Auch Bestandskunden, etwa jene Kundinnen und Kunden, die sich – nachdem sie von der EVN gekündigt wurden – zuletzt für den Optima Garant 12 entschieden haben, können ab 1.10.2023 von den Preisreduktionen profitieren. Dafür müssen sie sich allerdings erneut für 12 Monate an die EVN binden. Das muss laut EVN schriftlich erfolgen. Der Preis pro Kilowattstunde soll dann im Herbst 20 Cent betragen.

Für landwirtschaftliche Betriebe, Gewerbe und Wirtschaft sind eigene Tarife vorgesehen, ebenso für Gemeinden. Letztere sollen ab 1. August einen Rabatt von 15 Prozent auf den Strompreis erhalten.

Wechselaktion verlängert

Von jenen 300.000 Kundinnen und Kunden, die mit 30. Juni von der EVN gekündigt werden, hätten 82 Prozent einen neuen Vertrag bei dem niederösterreichischen Energieanbieter unterzeichnet. Jene, die auf das Kündigungsschreiben noch nicht reagiert haben, will die EVN durch persönliche Beratungsgespräche überzeugen, auch im Rahmen von Hausbesuchen. Die entsprechende Aktion wurde nun bis Mitte August verlängert.

„Vor Beginn der Heizsaison“ soll es auch eine Gaspreissenkung geben. Die Wien Energie senkt die Strom- und Gaspreise mit 6. Juli. Kundinnen und Kunden bekommen ein Angebot, hieß es am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Die Strompreise sinken um 30 Prozent, die Gaspreise um 40 Prozent. Ein durchschnittlicher Haushalt mit Strom- und Gastarif spare sich so rund 610 Euro – mehr dazu in Wien Energie: Preise sinken um 30 Prozent (wien.ORF.at; 28.6.2023).

Auch die Burgenland Energie führt einen neuen Stromtarif ein, der um rund ein Drittel günstiger ist als der bisher günstigste Tarif und um die Hälfte billiger als bestehende Alttarife. Bei dem neuen Tarif „Optima12 Unabhängig 2.0“ werden 15,94 Cent pro Kilowattstunde verrechnet, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit – mehr dazu in Burgenland Energie senkt Strompreis (burgenland.ORF.at; 28.6.2023).