Wirtschaft

Autozubehörkette Forstinger insolvent

Die Autozubehörkette Forstinger ist zum dritten Mal insolvent. Das Unternehmen mit Sitz in Tulln beschäftigt österreichweit 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 87 Filialen. Am Landesgericht St. Pölten wird ein Antrag auf ein Sanierungsverfahren eingebracht.

Drastisch veränderte Rahmenbedingungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie, Teuerung und Kaufkraftverlust bei den Kundinnen und Kunden hätten den Schritt notwendig gemacht. Die Fortführung des Betriebs sei allerdings gesichert, heißt es in einer Aussendung von Forstinger.

Das Unternehmen habe ein Sanierungskonzept erarbeitet und will den Betrieb fortführen. Dabei soll ein stärkerer Fokus auf dem Sortiment liegen, das Filialnetz soll neu strukturiert werden und das Service- und Werkstattangebot soll ausgebaut werden. Für Aussagen zu den Auswirkungen der Insolvenz auf die Beschäftigten sei es derzeit noch zu früh, hieß es. Forstinger beschäftigt rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 87 Standorten mit 85 Fachwerkstätten.

Dritte Insolvenz in 22 Jahren

„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber vor dem Hintergrund von Inflation und Kaufkraftverlust sind wir an einen Punkt gelangt, an dem wir als verantwortungsvolle Manager ein gesetzliches Sanierungsverfahren beantragen müssen. Wir sind unseren Mitarbeitern, Kunden und Partnern in der Pflicht, alles zu unternehmen, um Forstinger zu sanieren“, kommentierte die Geschäftsführung. Das Sanierungsverfahren wird ohne Eigenverantwortung und mit einer Quote von 20 Prozent angemeldet.

Forstinger war zuvor schon zweimal, 2018 und 2001, insolvent – mehr dazu in Forstinger schlittert zum zweiten Mal in Pleite (noe.ORF.at; 31.01.2018). 2009 war die seinerzeitige Forstinger-Mutter zahlungsunfähig geworden. Die Eigentümer des seit 1962 bestehenden Anbieters von Autozubehör, Ersatzteilen, Reifen und Felgen wechselten mehrmals. Der Jahresumsatz des Unternehmens lag zuletzt bei rund 90 Mio. Euro.