LONDON,ENGLAND,02.JUL.19 – TENNIS –  ATP World Tour, Wimbledon, Grand Slam. Image shows Dominic Thiem (AUT). Photo: GEPA pictures/ Alan Grieves
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Sport

Thiem schwärmt von Wimbledon

Für Dominic Thiem ist das Wimbledon-Auftaktmatch gegen Stefanos Tsitsipas auch eine Rückkehr ins Tennis-„Mekka“ nach vier Jahren. Nach Absagen wegen der Pandemie 2020 und mehreren Verletzungen schwärmt Thiem vor dem prestigeträchtigsten Tennis-Turnier.

„Ich habe es schon vermisst, dass ich nicht da war“, gestand der ehemalige Weltranglisten-Dritte. Es wird übrigens auch sein erstes Wimbledon als Grand-Slam-Sieger. So gute Erinnerungen wie etwa an den US-Open-Sieg 2020 hat Thiem freilich in Wimbledon nicht, obwohl er auch auf Rasen mit dem Titel in Stuttgart, dem Halbfinale in Halle (beides 2016) und dem Wimbledon-Achtelfinale 2017 durchaus schon tolle Resultate hatte.

„Ja, das waren meine zwei besten Rasenjahre. Die beste Erinnerung hier ist die vierte Runde 2017. Damals gab es vor dem Achtelfinale noch den freien Sonntag in der Mitte des Turniers. Da war am Sonntag die ganze Anlage leer und ich war noch Teil der 2. Woche“, erinnerte sich Thiem und fügt hinzu: „Auch wenn ich das Match lieber gewonnen hätte.“ Damals hatte er in fünf Sätzen gegen den Tschechen Tomas Berdych verloren.

„Fast schon übertriebene Tradition“

Doch man muss kein Wimbledon-Champion sein, um das ganz besondere Flair des Turniers an der Church Road zu lieben. „Erstens ist es ein unfassbar schönes Event. Wie die ganze Anlage gepflegt ist, ist ein Wahnsinn. Diese fast schon übertriebene Tradition hat auch ihren Reiz.“ Zudem ist Thiem das Prestige Wimbledons ein Begriff, das weit über den Sport hinausgeht. „Auch Leuten, die keine Tennisfans sind, ist Wimbledon ein Begriff. Es ist der einzige Tennisbegriff, den Leute trotzdem noch kennen.“ Generell sind die Grand Slams für Thiem etwas Besonderes, „aber dieses ist noch ein kleines Level drüber“.

LONDON,ENGLAND,08.JUL.17 – TENNIS – ATP World Tour, Wimbledon, Grand Slam. Image shows the rejoicing of Dominic Thiem (AUT). Photo: GEPA pictures/ Alan Grieves
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2017 feierte Thiem in Wimbledon mit dem Einzug ins Achtelfinale seinen bisher größten Erfolg

Welche Tradition ihn am meisten fasziniert, ist die offensichtlichste. Der absolute strenge Dresscode mit nur weißen Bekleidungsstücken. „Es ist mir schon ein paar Mal passiert, dass irgendwas nicht ganz in Weiß war, ein buntes Schweißband oder so. Das geht einfach nicht. Wenn du nicht in ganz Weiß angezogen bist, wirst einfach runtergehaut vom Platz. Das ist auf der einen Seite schon ein bisserl komisch, aber auch eine coole Sache, dass so noch darauf geachtet wird.“ Auch das mache das Turnier aus.

Kleine Lockerung für Frauen

Eine kleine Lockerung, die auch überfällig ist, gibt es aber ab diesem Jahr für die Frauen: Sie dürfen nun aus Rücksicht auf Menstruationszyklen unter ihren weißen Röcken farbige Shorts tragen. Die Diskussion war schon länger geführt worden. So hatte sich die mittlerweile zurückgetretene Olympiasiegerin Monica Puig über den „mentalen Stress“ beklagt, in Wimbledon ausnahmslos weiß tragen zu müssen. Sie habe immer dafür gebetet, in den zwei Wimbledon-Wochen nicht ihre Periode zu bekommen.