Wirtschaft

Arbeitslosigkeit steigt weiter leicht an

Die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich ist erneut leicht gestiegen. Ende Juni waren mehr als 44.000 Menschen beim AMS als arbeitslos vorgemerkt. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,1 Prozent und damit auf demselben Niveau wie im Vorjahr.

44.137 Frauen und Männer waren Ende Juni beim AMS in Niederösterreich als arbeitslos gemeldet oder in Schulung, um 0,2 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern entspricht das dem zweitniedrigsten Anstieg hinter Tirol, heißt es in einer Aussendung des AMS. Österreichweit gab es ein Plus von 4,5 Prozent.

4.665 Menschen (13 Prozent) suchen bereits ein Jahr oder länger einen Job. Für die Betroffenen ist damit meist eine Reihe von negativen Folgen verbunden: Armut, Kompetenzverluste und letztlich Wohlfahrtsverluste für die gesamte Volkswirtschaft. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Zahl aber um ein Drittel reduziert werden, betont Sandra Kern, stellvertretende AMS-Landeschefin: „Die Bekämpfung bleibt dennoch ganz oben auf unserer Agenda.“

Rückgang bei Frauen und über 50-Jährigen

Einen Rückgang der Arbeitslosigkeit gab es sowohl bei den Frauen (-0,1 Prozent) als auch bei Personen ab 50 Jahren (-7,2 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Männer (+1,1 Prozent), Jugendlichen (+8,1 Prozent) sowie jener im Haupterwerbsalter (+5,5 Prozent) nahm hingegen zu. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 liegt das Minus laut der AMS-Aussendung über alle Altersgruppen hinweg bei fast 20 Prozent.

Unterschiede zeigen sich auch je nach Branche. Im Handel (-2,9 Prozent), im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen (-6,5 Prozent) und der Warenproduktion (-1,6Prozent) ist die Arbeitslosigkeit rückläufig. In anderen wichtigen Branchen wie der öffentlichen Verwaltung (+1,0 Prozent), der Gebäudebetreuung und Arbeitskräfteüberlassung (+1,1 Prozent) oder dem Bau (+5,8 Prozent) stiegen die Zahlen an.

Starke Nachfrage nach Arbeitskräften

665.000 Menschen sind derzeit in Niederösterreich unselbstständig beschäftigt, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von einem Prozent. Davon waren 295.000 Frauen und 370.000 Männer. Und die heimischen Unternehmen suchen weiterhin nach Arbeitskräften. Ende Juni waren beim AMS NÖ 19.271 freien Stellen gemeldet, um 11,1 Prozent weniger als im Rekordjahr 2022. 740 Lehrstellensuchenden stehen wiederum 1.237 sofort verfügbaren freie Lehrstellen gegenüber.

„Trotz der wirtschaftlichen Situation erweist sich der Arbeitsmarkt in Niederösterreich weiterhin als äußerst robust", sagt die für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ). Die Arbeitslosenquote liege immerhin bei 5,1 Prozent, zum letzten Mal sei diese im Jahr 2008 niedriger gewesen. "Wir werden gemeinsam mit dem AMS Niederösterreich und unseren Partnern den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen.“