Gustav Pfaffenbichlers aufmerksamem Blick ist es zu verdanken, dass ein Einfamilienhaus in Haag von einem schlimmen Brand verschont geblieben ist. Der Busfahrer war am Morgen des 23. Juni von Haidershofen (Bezirk Amstetten) kommend auf seiner Schulbuslinie unterwegs, als ihm aufsteigender Rauch bei dem Einfamilienhaus auffiel. „Grillt da wer? Schon vor 7 Uhr?“, fragte sich der Lenker.
Um sich Sicherheit zu verschaffen, habe Pfaffenbichler den Schulbus am Straßenrand abgestellt, sei über den zwei Meter hohen Gartenzaun geklettert und habe dort das Gartenmobiliar in Brand vorgefunden – so schilderte das Bezirskfeuerwehrkommando Amstetten den Vorfall am Samstag. Pfaffenbichler habe gegen die Türen und Wände des Hauses getrommelt, um die Hausbewohner zu warnen. Diese hätten sich noch im Bade- und Schlafzimmer aufgehalten und erst durch Pfaffenbichlers Alarmierung den Brand bemerkt, hieß es.
Brand war bereits aus als Feuerwehren eintrafen
Hausbesitzer Andreas Wagner habe einen Feuerlöscher zur Hand genommen, Pfaffenbichler habe unterdessen mit dem Gartenschlauch den Brand bekämpft. Als die Feuerwehren Vestenthal und Pinnersdorf (beide Bezirk Amstetten) eintrafen, sei das Feuer bereits gelöscht gewesen, hieß es vom Bezirksfeuerwehrkommando.
Als die Einsatzkräfte mit der Glutnesterkontrolle beschäftigt waren, verschwand Pfaffenbichler unbemerkt vom Einsatzort, setzte sich hinter sein Lenkrad und brachte die im Bus wartenden Kinder und Jugendlichen in die Schule. Hausbesitzer Wagner konnte sich aber an das Namensschild des ÖBB-Bediensteten erinnern und so den aufmerksamen Buslenker ausfindig machen.
„Pfaffenbichler hat mein Haus gerettet“
„Das Einschreiten Pfaffenbichlers hat mein Haus gerettet, in das wir erst heuer eingezogen sind", betonte der Hausbesitzer bei der Nachbesprechung des Einsatzes gemeinsam mit Pfaffenbichler und den Einsatzkräften vergangenen Montag in Pinnersdorf. Auch vom stellvertretenden Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Pinnersdorf, Johannes Stöffelbauer, erntete der Buslenker großes Lob: „Hand aufs Herz: Wie viele würden stehen bleiben und Hilfe leisten? Oder sogar eine zwei Meter hohe Mauer überwinden, um nachzusehen?“
Der Schaden am Haus lasse sich schnell wieder reparieren, zeigte sich Hausbesitzer Wagner optimistisch. Der Brand habe sich zwar schon bis zum Dachstuhl vorgearbeitet, letztlich seien aber nur die Fassade, die Holzverkleidung und die Fenster beschädigt worden. Was den Brand ausgelöst hatte, sei noch unklar, hieß es vom Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten.
Die Feuerwehr betonte außerdem, wie wichtig es sei einen Feuerlöscher im Haus zu haben und diesen regelmäßig überprüfen zu lassen. Feuerlöscher-Checks würden etwa von vielen Feuerwehren oder von darauf spezialisierten Unternehmen durchgeführt.