Zwei Frauen am Strand
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Gesundheit

Hautpflege nach dem Sonnenbad

Hyaluronsäure als Pflege nach dem Sonnenbad – das empfiehlt Apothekerin Angelika Borger aus Wiener Neustadt. Sie setzt auf „After Sun“-Pflege und verrät Hausmittel, die nach einem Sonnenbrand Linderung bringen können.

„Jetzt im Sommer setzen häufige Sonnenbäder, das Chlor in Swimmingpools, Klimaanlagen und Wind unserer Haut kräftig zu. Die Haut fühlt sich rau, schuppig und verdickt an“, sagt die Apothekerin. Bevor die Haut nach der Sonne mit Pflegeprodukten verwöhnt wird, sollten wir duschen oder baden, um Überreste von Sonnenschutzprodukten, Salz aus dem Meer oder Chlor zu entfernen, so ihre Empfehlung. „Hier empfehle ich PH-neutrale Produkte bzw. sogenannte rückfettende Produkte zu verwenden. Alkaliseifenhaltige Produkte reduzieren den Säureschutzmantel der Haut und unterstützen langfristig gesehen die weitere Entstehung trockener Haut. Danach die Haut vorsichtig und sanft abtrocknen, starkes Reiben oder Rubbeln bitte vermeiden.“

Wie pflege ich in weiterer Folge die Haut?

„Produkte mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen leisten gute Dienste. Als besonders hilfreich erweist sich die Hyaluronsäure, die unser Körper eigentlich selbst produziert, ich nenne sie gerne unser körpereigenes Feuchtigkeitsreservoir.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 12.7.2023

Die Hyaluronsäure reguliert den Wassergehalt unseres Bindegewebes und hilft unsere Haut elastisch zu halten. Leider produziert unser Körper im Laufe des Alters immer weniger Hyaluronsäure, wodurch unser natürlicher Austrocknungsschutz verloren geht. Doch gottseidank können Pflegeprodukte bzw. Tabletten auf Hyaluronbasis aushelfen. Produkte mit Harnstoff erweisen sich ebenfalls als sehr hilfreich.“

Wie oft soll ich meine Haut gerade nach dem Sonnenbad pflegen?

„Ich empfehle einerseits eine tägliche Feuchtigkeitspflege aufzutragen und zusätzlich einmal pro Woche unterstützend eine Feuchtigkeitsmaske aufzutragen. Was mache ich, wenn ich zu viel Sonne erwischt habe und die Haut gerötet ist? Zuallererst bitte sofort in den Schatten gehen oder zu duschen. Doch mein Tipp dazu bitte duschen sie nicht zu heiß oder zu kalt, das schockt die Haut zusätzlich. Perfekt wäre die Haut mit lauwarmen Wasser mit ca. 25 Grad abzuduschen, doch bitte nur mit einem leichten Wasserstrahl. Außerdem empfehle ich Ihnen den Flüssigkeitsverlust des Körpers mit genügend Flüssigkeit auszugleichen, also trinken, trinken und nochmals trinken. Feuchte kühlende Umschläge verschaffen ebenfalls Linderung.“

Wie sieht es mit After Sun Produkten aus?

„After Sun Produkte sind Produkte auf Wasserbasis. Sie geben der Haut die nötige Feuchtigkeit. Bitte nie Ölprodukte anwenden. Unter dem Ölfilm kommt es meist auf der Haut zu einem Wärmestau, die Haut kann sich nicht beruhigen. Gibt man After Sun Produkte in den Kühlschrank, bewirken sie einen zusätzlichen Kühlungseffekt. Auch hautberuhigende Produkte mit Ringelblume oder Aloe Vera lindern“, sagt

Sonnenbrand
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Wer zu lange in der Sonne gebadet und einen Sonnenbrand bekommen hat, dem können kühlende Kompressen helfen

Gibt es auch Hausmittel, die Abhilfe schaffen können?

"Kompressen mit der Kamille beruhigen die Haut, Joghurt- oder Topfenwickel wiederum entziehen der Haut Hitze und kühlen diese und lindern Schmerzen. Essigwasser Umschläge lindern Entzündungen. Was ist zu tun, wenn sich Brandblasen bilden? Bei kleinen Bläschen ist Vorsicht geboten. Bitte stechen sie Brandblasen nie in Eigenregie auf, das kann ganz schnell zu Infektionen führen. Große Brandblasen sollten stets von einem Arzt angeschaut werden.

Hier verliert der Körper meist sehr viel Flüssigkeit, ein Kreislaufzusammenbruch kann drohen. Entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente und die Zufuhr von Elektrolyten sind meist notwendig. Wenn Fieber, Übelkeit oder Schüttelfrost auftreten unbedingt einen Arzt aufsuchen. Wenn ältere Personen oder Kleinkinder betroffen sind, bitte ebenfalls einen Arzt aufsuchen."

Gibt es Medikamente, die in Verbindung mit einem Sonnenbad unerwünschte Nebenwirkungen auslösen können?

„Manche Arzneimittel können in Verbindung mit Sonnenlicht Nebenwirkungen wie sonnenbrandähnliche Symptome, Hautveränderungen oder Rötungen auslösen. Man spricht von einer sogenannten phototoxischen Reaktion. Diese Symptome entstehen durch eine Reaktion mancher Wirkstoffe mit dem UV-Licht der Sonne, die Wirkung der Sonnenstrahlen wird dadurch verstärkt. Dazu zählen manche Antibiotika, einige Blutdrucksenker, Hormonpräparate aber auch pflanzliche Inhaltsstoffe wie das Johanniskraut. Bitte fragen sie stets ihren Apotheker um Rat oder durchforsten sie die Gebrauchsinformation ihrer verordneten Medikamente, damit einem angenehmen Sonnenbad nichts mehr im Wege steht.“