Chronik

„Scheibtruhenbande“ schlug über 200 Mal zu

In Niederösterreich und im Burgenland hat längere Zeit eine sogenannte Scheibtruhenbande ihr Unwesen getrieben. Ein Duo soll in ländlichen Gebieten in Werkstätten, Scheunen und Hütten eingebrochen haben. Das Diebesgut wurde stets mit einer Scheibtruhe weggebracht.

Die beiden Männer im Alter von 45 und 47 Jahren sollen laut Polizei in Werkstätten, Scheunen und Hütten unter anderem E-Bikes und Notstromaggregate gestohlen haben. Die Gegenstände wurden schließlich mit der für die Gruppe namensgebenden Transporthilfe zum Fluchtfahrzeug gebracht. Die festgenommenen Männer sind laut Polizei teilweise geständig.

Die Taten ereigneten sich zwischen Oktober 2019 und Anfang April 2023. Die Beschuldigten, zwei Ukrainer, sollen dabei immer gleich vorgegangen sein. Am jeweiligen Ortsrand wurde ein Pkw geparkt, anschließend brach man über die Rückseite von Anwesen in Lagerräume und Garagen ein. Die darin gestohlenen Gegenstände wurden dann mit einer am Tatort vorgefundenen Scheibtruhe zum Fluchtfahrzeug transportiert.

Bis zu 13 Einbrüche pro Nacht

Pro Nacht suchte das Duo auf diese Weise drei bis 13 benachbarte Liegenschaften heim, berichtete die Landespolizeidirektion Niederösterreich am Freitag in einer Aussendung. Festgenommen wurden die Männer Anfang April während eines Einbruchsversuchs im Bezirk Wiener Neustadt durch Beamte des Landeskriminalamts Niederösterreich. Die Beschuldigten wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.

Den beiden Verdächtigen konnten im Zuge der Ermittlungen 215 Straftaten in Niederösterreich und dem Burgenland zugeordnet werden. Weitere 50 Mal sollen die beiden zudem in Tschechien zugeschlagen haben. Ergattert wurden Gegenstände im Wert von mehr als 300.000 Euro. Der verursachte Schaden wurde mit etwa 15.000 Euro beziffert.