Sujetbild Il turco in Italia 2023 im Schloss Kirchstetten
shutterstock.com/Klassikfestival Schloss Kirchstetten
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Kultur

Rossini-Rarität im Schloss Kirchstetten

Das KlassikFestival Schloss Kirchstetten (Bezirk Mistelbach) feiert sein 25-jähriges Bestehen. In der Jubiläumssaison wird Gioachino Rossinis Opernrarität „Il turco in Italia“ gezeigt. Schauplatz ist von 31. Juli bis 11. August das kleinste Opernhaus Österreichs.

Regie bei der 1814 uraufgeführten Oper „Il turco in Italia“ („Der Türke in Italien“) führt Richard Panzenböck, als Dirigent fungiert Hooman Khalatbari. Der vor fünf Jahren begonnene Rossini-Schwerpunkt geht damit in die Verlängerung.

„Belcanto als Überbegriff und Rossini im Speziellen passen einfach perfekt zum intimen Aufführungssetting im Schloss Kirchstetten“, erklärt Intendant Stephan Gartner. Der Maulpertsch-Saal fasst 160 Besucherinnen und Besucher, daher wird er als das kleinste Opernhaus Österreichs bezeichnet.

Intendant Gartner: „Kirchstetten ist Belcanto hautnah“

Trotz der sehr eingeschränkten Platzkapazitäten konnte das KlassikFestival seit der Gründung vor 25 Jahren etwa 120.000 Besucherinnen und Besucher zählen. „Belcanto hautnah, das ist Kirchstetten“, bringt der Intendant die Besonderheit des Aufführungsortes auf den Punkt.

Maulpertschsaal im Schloss Kirchstetten
Andreas Anker
Der Maulpertsch-Saal im Schloss Kirchstetten bietet Platz für 160 Opernfans

„Es gibt in Niederösterreich und darüber hinaus nichts Vergleichbares. So unmittelbar, ursprünglich und leichtfüßig wie beim KlassikFestival Schloss Kirchstetten im Maulpertsch-Saal ist Oper nirgendwo sonst erlebbar.“

Der künstlerische Anspruch der Veranstalter ist, Oper mit der größtmöglichen Unmittelbarkeit zugänglich und erlebbar zu machen. „Anstatt überbordender Technik und Requisiten stehen die Musik, die Stimmen, die Ausdrucksstärke der Sängerinnen und Sänger sowie die einzigartige Nähe zu ihnen im Zentrum“, so Gartner.

La Cenerentola im Schloss Kirchstetten 2022
Patrik Piller
„Im jedenfalls oft schweißtreibendsten ‚Opernhaus‘ Österreichs wird Rossinis ‚La Cenerentola‘ gespielt, dass sich die alten Balken biegen“, schrieb „NÖN“-Kritiker Ewald Baringer im Vorjahr

Der Intendant schwärmt über Rossinis Dramma buffo „Il turco in Italia“: „Mit der turbulenten Komödie um den türkischen Fürsten Selim, der auf Reisen geht, um die europäischen Sitten kennenzulernen, dürfen sich unsere Operngäste auf ein Glanzstück Rossinis freuen. Die Reise nach Italien verläuft natürlich alles andere als frei von kulturellen Komplikationen.“

Ein Edelmann in der dritten Generation

Regelmäßige Besucherinnen und Besucher der Oper in Kirchstetten können sich über ein Wiedersehen mit mehreren Publikumslieblingen der vergangenen Jahre freuen. Daniele Macciantelli (Selim) war im Vorjahr in „La Cenerentola“ zu hören. Rodica Vica (Donna Fiorilla) trat 2016 in „Don Pasquale“ auf. Ebenfalls in der Vorjahresproduktion auf der Bühne waren Emilio Marcucci (Don Geronio) und Sevana Salmasi (Zaida).

Alexander Edelmann
Anastasia Steiner
Alexander Edelmann

In das internationale Ensemble, dem außerdem Andres Alzate Gaviria (Don Narciso) und Marco Ascani (Albazar) angehören, reiht sich der junge österreichische Bariton Alexander Edelmann (Prosdocimo) ein. Er ist ein Enkel des berühmten Sängers Otto Edelmann (1917–2003).

Dessen bekannteste Rollen waren der Ochs auf Lerchenau in Richard Strauss’ „Der Rosenkavalier“ und Hans Sachs in Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“. Er ist Sohn des Baritons Peter Edelmann, der an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Professor für Gesang und Musiktheater ist und heuer bei den Festspielen Stockerau die Hauptrolle in „Der Zerrissene“ spielt.

Drei Großkonzerte bei den „Sommerklängen“

Der Programmteil „Sommerklänge“ wartet indes mit drei Orchester-Großkonzerten auf. Den Auftakt macht am 16. August das heuer unter dem Motto „Amerikanische Nacht“ stehende Open-Air-Erlebnis „Klassik unter Sternen“. Am Folgetag gibt es die „Schlager Classics“ zu hören, am 19. August die sechste Ausgabe von „Symphonic Rock“.