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Ardagger rüstet sich für „Jahrhundertspiel“

Im Fußball-Cup treffen am Sonntag zwei Welten aufeinander: Die SG Ardagger/Viehdorf (Bezirk Amstetten) empfängt Red Bull Salzburg (10.45 Uhr, live ORF Sport Plus). Für den Landesliga-Meister soll das größte Spiel der Vereinsgeschichte ein Fußballfest werden.

Nach 23 Jahren in der Landesliga jubelte die SG Ardagger/Viehdorf vor wenigen Wochen erstmals in der Klubgeschichte über den Aufstieg in die Regionalliga Ost. Am Sonntag wartet auf den Dorfklub aus dem Mostviertel das nächste große Highlight. Die Auslosung für die erste Runde des ÖFB-Cups brachte der 3.000-Seelen-Gemeinde ein Duell mit Serienmeister und Champions-League-Teilnehmer Salzburg.

„Wir hätten 10.000 Karten verkaufen können“

„Für den Verein ist es ein Jahrhundertspiel“, bringt es Obmann Markus Hagler im Gespräch mit noe.ORF.at auf den Punkt. „Einen so großen Gegner hatten wir in unserer Geschichte noch nie.“ Auch Martin Grubhofer fiebert dem Duell mit dem stärksten Team Österreichs bereits entgegen. „Das ist unser Jahrhundertspiel. Diese Chance wird vielleicht nie wieder kommen“, so der Mittelfeldspieler.

Cup-Vorschau Ardagger gegen Salzburg
SG Ardagger/Viehdorf
Aus Paletten und Schalltafeln errichteten die freiwilligen Helfer in Ardagger Zusatztribünen für das Duell gegen Salzburg

Bei den Fußballfans in Ardagger herrscht seit Wochen Ausnahmezustand. Wer Karten für das Spiel wollte, musste schnell sein. „Wir sind seit 14 Tagen ausverkauft. Der Ansturm war riesengroß“, so Hagler, dessen Handy zuletzt quasi durchklingelte. „Wir hätten wahrscheinlich 10.000 Karten angebracht. Ich alleine hätte 5.000 Karten verkaufen können“, so der Obmann.

Tribünen aus Paletten und Schalltafeln

2.500 Fans sollen am Sportplatz für einen Hexenkessel sorgen. Um den nötigen Platz zu schaffen, organisierte man 700 Paletten und 240 Schalltafeln und baute Minitribünen daraus. Sogar die Spieler packten mit an. „Am Montag haben sie vor dem Training die Zusatztribüne an der Seitenlinie aufgebaut“, schildert Organisationsleiter Peter Zeitlhofer. „Bei uns wird jede Hand für ein Fußballfest gebraucht.“

Dorfklub gegen Millionentruppe, Landesliga-Meister gegen Starensemble – größer könnte die Außenseiterrolle für Ardagger kaum sein. Dennoch lebt die Hoffnung auf einen Sensation. „Wir haben keine Angst“, verspricht Trainer Michael Unterberger. „Das große Wunder darf man nie ausschließen.“ Und Martin Grubhofer ergänzt: „Wir würden nicht spielen, wenn wir nicht an einen Sieg glauben würden.“