Außenansicht des Schloss Walpersdorf
Lederleitner
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Chronik

„Matrix Orchestra“: Auftakt in Walpersdorf

Am Sonntag präsentierte der Geiger und Dirigent Emmanuel Tjeknavorian sein neues Orchester. Das „Matrix Orchestra“ war im Rahmen des Kulturfestes Schloss Walpersdorf zu hören. Eine Besonderheit des Orchesters: Freundinnen und Freunde musizieren miteinander.

Er ist ein vielseitiger Ausnahmekünstler, sowohl vom Publikum als auch von der Fachwelt geschätzt: der Geiger Emmanuel Tjeknavorian. Mittlerweile hat er seinen Schwerpunkt jedoch auf das Dirigieren verlagert. Dass ihm auch das liegt, stellte er auf Schloss Walpersdorf (Bezirk St. Pölten) unter Beweis – erstmals unter dem Namen „Matrix Orchestra“.

„Matrix hat unglaublich viele Bedeutungen. Manche denken an einen Film, manche denken an Mathematik“, so Tjeknavorian zur Namensgebung. „Aber es gibt ein Zitat im Film ‚Matrix‘: Man kann Matrix nicht beschreiben, man muss es erleben. Und das ist bei uns auch so“, erklärte der Dirigent im Gespräch mit noe.ORF.at.

Konzert Matrix Orchestra
ORF
Emmanuel Tjeknavorian stellte sein „Matrix Orchestra“ im Schloss Walpersdorf vor und möchte damit die Welt bereisen

Freundschaft im Orchester

Unter anderem zeichnet sich das Orchester dadurch aus, dass es sich aus lauter miteinander befreundeten Musikerinnen und Musikern bildete. „Es ist einfach das Allerschönste, wenn man das macht, was man am meisten liebt – und dann mit den Menschen, die man am meisten liebt“, so Tjeknavorian. Das wird auch vom Cellisten Jeremias Fliedl bestätigt: „Das Besondere an diesem Orchester ist, dass es wirklich Freundschaften sind, die es verbindet und dass ein Wille da ist, die Stücke neu zu interpretieren“, so Fliedl.

Stücke von Wagner, Tschaikowsky, Mahler, Ravel und Bartók standen beim Konzert auf Schloss Walpersdorf am Programm. Fliedl trat dabei auch als Solist auf. „Diese Unterscheidung in Orchestermusiker oder Kammermusiker oder für Solisten ist zwar am Papier ganz nett, aber eigentlich geht es am Ende um das gemeinsame Musizieren“, so Fliedl.

Unterstützung für aufstrebende Musikerinnen und Musiker

Beim Kulturfest Schloss Walpersdorf wurde aufstrebenden Musikerinnen und Musikern übrigens bereits öfter eine Bühne geboten. „Unser Schwerpunkt ist seit Beginn 2015 immer, dass wir jungen Musikerinnen und Musikern eine Chance geben“, so der künstlerische Leiter, Harald Kosik. „Wenn so ein junges Orchester entsteht: Was gibt es Besseres, als das zu nutzen und hier bei uns erstmals auftreten zu lassen?“, so Kosik.

Tjeknavorians Karriere selbst begann mit der Geige, das Interesse am Dirigieren war aber von Kindheit an da. „Ich spiele immer noch ab und zu öffentlich. Aber ich bin jetzt zurückgekehrt zu meiner ersten Liebe: dem Dirigieren. Schauen wir mal, wie die Reise verlaufen wird“.

Künftig wird man ihn zumindest mit dem „Matrix Orchestra“ noch öfter als Dirigenten erleben und Tjeknavorians künftige Pläne sind groß: „Wir träumen davon, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Ob das in Niederösterreich, in Südafrika oder in Australien ist: Wir spielen überall. Und je mehr Menschen wir mit unserer Musik erreichen, desto besser“, so der Vollblutmusiker.