Radfahrer Karl Pötzl beim Weltrekordversuch im Everesting
ORF
ORF
Sport

Acht Mal Mount Everest in sechs Tagen

Karl Pötzl hat ein Ziel: Er will einen neuen Weltrekord im Everesting aufstellen. Dazu muss der Neulengbacher eine zwei Kilometer lange Strecke in Laaben (Bezirk St. Pölten) mit dem Rad so oft absolvieren, bis er acht Mal die Höhe des Mount Everest (8.848 Meter) zurückgelegt hat.

Knapp 71.000 Höhenmeter in sechs Tagen – was am Dienstag um 8.00 Uhr früh begonnen hat, soll am Sonntagabend in einem Weltrekord enden. Karl Pötzl bestritt schon einige Extrem-Radrennen. Die achtfache Erklimmung des Mount Everest – wenn auch in der beschaulichen Umgebung des Wienerwaldes – ist aber seine bisher größte Challenge, „mit großem Abstand“, wie er sagt: „Mein bisher härtestes Rennen hatte die Hälfte der Höhenmeter – auf viel längerer Strecke.“

Über 300 Mal den Berg hinauf und wieder herab

Die Strecke, auf der man einen Everesting-Versuch unternimmt, kann man frei wählen. Im Falle des 52-jährigen Neulengbachers (Bezirk St. Pölten) ist die Wahl auf eine zwei Kilometer langes Stück Landstraße in Laaben (Bezirk St. Pölten) gefallen. Das wird er in den nächsten Tagen über 300 Mal auf- und abfahren – und das rund um die Uhr und ohne Unterbrechung. Lediglich zwei Stunden Pause pro Tag sind erlaubt.

Der Reiz, etwas zu schaffen, das zuvor noch niemandem gelungen ist, ist für den Extremsportler groß genug, um all die Anstrengungen der kommenden Tage in Kauf zu nehmen. Auf dem Weg dorthin sind auch kurzfristige Planänderungen kein Problem. „Der ursprüngliche Plan war, mit einem siebenfachen Everesting den Rekord zu holen. Seit kurzem liegt der neue Rekord jetzt aber schon bei sieben Mal. Also mussten wir ein Upgrade machen und ein achtes Mal dranhängen“, gibt sich Pötzl gelassen.

Radfahrer Karl Pötzl radelt beim Weltrekordversuch den Berg hinauf
ORF
Karl Pötzl hat den Weltrekord im Visier: Er will die Höhe des Mount Everest achtfach radeln

Wetter sorgt für ideale Bedingungen

Das Wetter spielt jedenfalls mit. Zum Start am Dienstag hatte es nur ca. fünfzehn Grad. „Gott sei Dank ist es diese Woche kühler. Bei der Hitze der letzten Tage hätte ich nicht fahren wollen“, freut sich Pötzl über die Hilfe „von oben“. Angst vor einem Lagerkoller hat er ob der immer gleichen Strecke nicht. „Das gilt es auszublenden. Man fährt komplett im Tunnel, immer fokussiert auf das Hier und Jetzt.“

Unterstützung und Verpflegung bekommt Pötzl im eigens eingerichteten Base-Camp. Seine Freundin Sabine Kornelson achtet darauf, dass im vollen Fokus auf den Weltrekord nicht der Blick aufs Wesentliche verloren geht. „Ich führe Listen, damit er regelmäßig alles kriegt, was er braucht: Ernährungstabellen, zwei Mal am Tag Zähneputzen, kurze Schlafpausen, regelmäßig umziehen. Alles, was notwendig ist, habe ich im Blick.“

Radfahrer Karl Pötzl holt sich Verpflegung im Base Camp seines Weltrekordversuchs
ORF
Im eigens für ihn eingerichteten Base-Camp wird Pötzl von Freunden versorgt

Mitradeln erwünscht

Am Sonntag soll es schließlich soweit sein. Dann darf sich Karl Pötzl hoffentlich Weltrekordhalter im Everesting nennen. Wer ihn auf seinem Weg dorthin ein Stück begleiten möchte, darf gerne einen Sprung vorbeischauen.

„Zuschauer und Mitstreiter sind gerne willkommen. Tatsächlich konnte ich schon den einen oder anderen meiner Freunde motivieren, parallel mit mir eigene Everesting-Versuche zu starten.“ Für Verpflegung ist auch gesorgt: Pappbecher und ein Griller stehen für etwaige Mitfahrer bereit.