Sanitätsstab Sitzung Ausweitung Tests
NLK Pfeiffer
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Sanitätsstab zieht Lehren aus der Pandemie

Mit dem Auslaufen der CoV-Maßnahmen Ende Juni hat sich auch Niederösterreichs Sanitätsstab aufgelöst. Jetzt zieht man Bilanz. In den kommenden Monaten soll etwa der Pandemieplan aktualisiert und ein Lager für Schutzmaterial eingerichtet werden.

In Niederösterreich wurden während der Coronavirus-Pandemie 1,2 Millionen Krankheitsfälle gezählt, so die Auskunft von Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner. Mehr als 1,5 Millionen Kontaktpersonen hätten die Gesundheitsbehörden erhoben, fast 5.000 Menschen seien gestorben. Das Ziel des Sanitätsstabes – nämlich, die Verbreitung des Virus einzudämmen und die Gesundheit von schützenswerten Personengruppen zu sichern – sei gelungen, resümierte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

Echte „Game-Changer“ seien dabei die Impfung und Medikamente gewesen. Allerdings: Zu Problemen habe oft die „Verordnungspolitik der Bundesregierung übers Wochenende“ geführt. Hier brauche es künftig mehr Vorlaufzeit. Zudem habe es die lange nicht einheitliche Datenlage in Österreich für die Öffentlichkeit erschwert, die Informationen nachzuvollziehen und damit sei die Bevölkerung „unnötig“ verunsichert worden, so die Bilanz des Sanitätsstabs.

Rasche Kommunikation, um Ängste abzubauen

"Nun ist die Zeit gekommen, um aus den gesammelten Erfahrungen zu lernen und diese für die Zukunft entsprechend zu berücksichtigen“, sagt Königsberger-Ludwig. Wesentlich in Krisenzeiten sei laut Bilanz etwa eine gute, rasche und verständliche Kommunikation, um Ängste auszuräumen und das Vertrauen in Empfehlungen zu stärken.

Menschen mit FFP2-MAsken im Supermarkt
APA/Herbert Pfarrhofer
Nicht alle Maßnahmen seien schnell und verständlich genug kommuniziert worden, bilanzierte der Sanitätsstab

Konkrete Verbesserungen soll es in den nächsten Monaten geben: So soll etwa der niederösterreichische Pandemieplan aktualisiert werden. Errichtet werden dürfte auch ein strategisches Lager für Schutzmaterial sowie ein eigenes Fachgebiet für Epidemiologie in der Sanitätsdirektion des Landes. Außerdem soll Niederösterreich ein epidemiologisches Handbuch bekommen.

Gremium mit bis zu 90 Personen

Mit Ende Juni wurde der Sanitätsstab aufgelöst, weil die Coronavirus-Maßnahmen ausliefen. Zu Spitzenzeiten war das Gremium mit bis zu 90 Personen besetzt. Darunter waren unter anderem Vertreterinnen und Vertreter aus allen Abteilungen des Landes, der Blaulichtorganisationen, des Bundesheeres, der Ärztekammer sowie der Apothekerkammer.