Ein Holzofen wird angefeuert
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Wirtschaft

Keine Preissenkung bei Brennholz in Sicht

Die Preise für ofenfertiges Brennholz sind mit den anderen Energiepreisen deutlich gestiegen. Derzeit kostet ein Raummeter zwischen 150 bis 180 Euro. Im Gegensatz zu Pellets sinken sie aber kaum, auch wenn beispielsweise Bauholz wieder billiger wird.

Es sind keine sehr rosigen Aussichten für jene, die mit festem Brennholz heizen: Die durch die Energiekrise gestiegenen Preise bleiben – im Gegensatz zu anderen Energieträgern – vergleichsweise hoch, sinkende Preise zeichnen sich nach wie vor nicht ab. Argumentiert wird das von Produzenten mit hohen Erzeugungskosten.

„Die hohen Holzpreise sind darin begründet, dass Brennholz in der Erzeugung ein sehr aufwendiges Produkt ist“, so Ludwig Köck gegenüber noe.ORF.at. Er ist der Holzmarktreferent der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Der Baum müsse gefällt, anschließend aus dem Wald transportiert und geschnitten bzw. gespalten und letztlich zum Trocknen aufgelegt werden. Danach werde das Holz noch auf die gewünschte Länge zugeschnitten und den Käuferinnen und Käufern bis vor die Haustüre geliefert, so seine Erklärung.

Höhere Lohn- und Dieselpreise als Hauptkostenpunkte

Mit den vielen nötigen Arbeitsschritten der Brennholzproduktion würden sich die durchaus stolzen Preissteigerungen erklären, ist Köck überzeugt. Preistreiber seien hier etwa die Lohnkosten für die Waldarbeiter, die für Holzproduzenten ebenso gestiegen seien wie der Dieselpreis, mit dem beispielsweise Harvester im Waldeinsatz betrieben wird.

Aktuell kostet ein Raummeter geschnittenes und gehacktes Hartholz zwischen 150 und 180 Euro. Am höchsten sind die Preise dabei im Wiener Umland. Je nach Region und auch je nach Anbieter kann es teils beträchtliche Schwankungen geben. ein Preisvergleich kann sich für Konsumentinnen und Konsumenten also durchaus lohnen.

Mann sägt mit Motorsäge Baum um
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Steigende Lohnkosten und teurer Diesel in der Produktion sind der Branche zufolge die Hauptgründe für höhere Brennholzpreise

Preise waren lange „zu billig“

Ursprung der Preissteigerung von Brennholz war – wie überall im Energiesektor – der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise. In der Branche hält man von Preissenkungen jedenfalls wenig. Brennholz sei in der Vergangenheit einfach zu billig gewesen, so der Experte. „Wir waren beim Brennholz 15 Jahre lang die Getriebenen und haben mehr oder weniger zum Selbstkostenpreis und teilweise auch darunter produziert.“

Ein weiterer Grund für die hohen Brennholzpreise dürfte auch in der Nachfrage liegen, die durch die Energiekrise deutlich gestiegen ist. Auch Köck bestätigt, dass heute wieder deutlich mehr Menschen auf Brennholz setzen – sehr zur Freude seiner Branche. Den Produzenten zufolge habe man lange unter zu geringem Interesse gelitten. „In den letzten Jahren haben die fossilen Energieträger klar dominiert“, so Köck. Weil heute immer mehr Menschen bestrebt sind, mit ihren Heizsystemen von Öl oder Gas auf nachwachsende Rohstoffe umzusteigen, sei es möglich gewesen, den Preis anzupassen. Preissenkungen sind damit also nicht in Sicht.

Pellets Produktion Göpfritz an der Wild
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Pellets entstehen aus Abfall- und Nebenprodukten der Holzproduktion, hier zeichneten sich zuletzt wieder günstigere Preise ab

Pellets werden günstiger, Holz wohl kaum

Auch Köck glaubt nicht, dass die Preise für ofenfertiges Scheitholz in nächster Zukunft merklich sinken werden. Schließlich habe man es durch die jüngsten Preissteigerungen geschafft, wieder mehr Brennholz zu produzieren und auch wieder Gewinne zu machen.

„Das Blatt hat sich gewendet und natürlich ist man bestrebt, nicht mit Defiziten zu arbeiten, sondern etwas zu verdienen. Vom Draufzahlen kann keiner leben“, so Köcks Einschätzung für die nähere und mittlere Zukunft. Im Gegensatz zu Brennholz sinkt jedoch der Preis für Pellets. Die sind dem Holzmarktreferenten zufolge dem Umstand geschuldet, dass sie aus Abfallprodukten und Nebenprodukten der großindustriellen Sägewerke produziert werden.