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APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Strompreise sinken: AK rät zu Tarifberatung

Die Stromtarife sind ständig im Wandel. Gab es zuletzt heftige Preiserhöhungen, sinken die Tarife jetzt wieder deutlich. Hier den besten Tarif zu finden, überfordert viele Stromkunden. Konsumentenschützer raten dennoch zu Tarifwechseln – wenn nötig, mit Beratung.

Nach eher turbulenten Monaten und Jahren am Strommarkt und zuletzt wieder sinkenden Preisen haben viele Kundinnen und Kunden den Überblick über Stromtarife verloren. Zugleich scheint für viele das Prozedere bei möglichen Vertrags- oder Anbieterwechseln zu mühsam und kompliziert, heißt es von Konsumentenschutzeinrichtungen, weshalb sie davor zurückschrecken, den jeweils günstigsten Tarif zu wählen.

Besonders schwer hätten es hier Personen, die nicht der digitalen Generation angehören und nicht auf Unterstützung von Familie und Bekannten zurückgreifen können. „Hier wäre wohl ein bisschen mehr Serviceorientierung vonnöten“, so die Einschätzung von Doris Augustin-Schneider, Konsumentenschützerin der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ).

Berichte über unerfreuliche Erfahrungen bei Servicestellen

Immer wieder gibt es auch Beschwerden über lange Wartezeiten bei telefonischen Anlaufstellen der Anbieter oder bei deren Servicecentern. Solche Beschwerden räumt auch Stefan Zach, Sprecher der EVN, ein, diese seien aber nicht die Regel, wie er betont.

„Im Moment haben wir sehr kurze Wartezeiten an der Service Hotline, im Durchschnitt etwa zwei bis drei Minuten. Ich glaube, das ist etwas, das man durchaus herzeigen kann. Bei anderen Themen, wie etwa der Anmeldung einer Photovoltaikanlage und Fragen dazu oder der Umstellung auf einen Smart-Meter kann es zu etwas längeren Wartezeiten kommen“, sagt Zach.

Stromzähler
ORF.at/Georg Hummer
Weil die Strompreise derzeit wieder sinken, würde sich ein Tarifvergleich lohnen, so der Rat von Konsumentenschützern

Verträge ohne Beratung oft schwer verständlich

Bei einer Tarifänderung muss aktuell jedes Mal ein neuer Vertrag unterschrieben werden. Dieser von vielen als mühsam empfundene Umstand habe für Konsumentinnen und Konsumenten auch Vorteile, betont Konsumentenschützerin Augustin-Schneider. „Die Errungenschaft diesbezüglich liegt darin, dass Konsumentenrechte zuletzt gestärkt wurden und dass etwa Tarife nicht mehr automatisch angehoben werden dürfen. Das bedeutet allerdings im Gegenzug, dass es auch keine automatischen Senkungen mehr gibt.“ Hier würden dann oft neue Verträge angeboten, erklärt Augustin-Schneider.

Dass die Verträge und Informationsschreiben oft für Laien unverständlich sind, habe auch rechtliche Gründe, erklärt EVN-Sprecher Zach. „Es gibt über ein Dutzend Gesetze und Verordnungen, in denen geregelt ist, was wir den Kunden zu welchem Zeitpunkt mitteilen müssen. Ich glaube, es wäre im Sinne aller Kunden, wenn das gemeinsam mit der zuständigen Behörde überarbeitet wird.“

Die Arbeiterkammer empfiehlt, die aktuelle Tarifsituation besonders genau im Blick zu behalten, da die Preise tendenziell fallen. Informieren kann man sich etwa bei der Konsumentenschutzberatung der Arbeiterkammer oder über die Homepage der staatlichen Regulierungsbehörde E-Control.