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Tiere

Immer mehr abgenommene Tiere in Heimen

Acht von zehn Tieren in den Tierheimen Niederösterreichs sind aktuell sogenannte „Paragraf 30“-Tiere, sie sind den Besitzerinnen und Besitzern behördlich abgenommen worden. In den letzten zehn Jahren habe sich die Anzahl dieser Tiere verdoppelt, heißt es.

Laut Andrea Specht, Präsidentin des niederösterreichischen Tierschutzverbandes, sind diese behördlich abgenommenen Tiere meist Hunde und Katzen. Sie werden beschlagnahmt, gefunden oder nach dem Tod des Besitzers übernommen. Immer öfter landen aber auch Tiere im Tierheim, die den Besitzerinnen und Besitzern aufgrund von Animal Hording abgenommen werden.

„Ich denke, man kann guten Gewissens sagen, dass sich die Anzahl an ‚Paragraf 30‘-Tieren in den Tierheimen in den letzten 10 Jahren verdoppelt hat", so Specht. Das sei auf eine höhere Sensibilisierung in Sachen Tierwohl zurückzuführen, heißt es aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) – sowohl in der Bevölkerung, als auch bei den Behörden.

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Hund in Tierheim
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Ein behördlich abgenommener Hund im Tierheim Krems
Tierhaus-Präsidentin und Mitarbeiterin mit Hund
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Andrea Specht (l.) und Tierpflegerin Brigitte Kainz mit Hund Balou
Katze und Tierpflegerin im Tierheim
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Manche Tiere sind etwa bei Fällen von Animal Hoarding in einem verwahrlosten Zustand
Hunde in Tierheim
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Auch aus Züchtungen werden Tiere abgenommen
Hund in Tierheim
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Viele Tiere suchen nach einem neuen Zuhause

Tierheim Krems für acht Bezirke zuständig

Besonders prekär ist die Situation im Tierheim Krems. Aktuell werden dort 180 Tiere betreut, private Tierabgaben können nicht mehr angenommen werden. Das liegt laut Specht auch daran, dass dieses Tierheim gleich acht Bezirke betreuen muss, da es im Waldviertel kein weiteres Tierheim gibt. Ebenso angespannt ist die Situation im Weinviertel, hier gibt es nur das Tierheim Dechanthof in Mistelbach. Im Gegensatz dazu befinden sich im Süden des Landes, unterhalb Wiens, sechs Tierheime.

Hinzu kommt, dass die finanzielle Situation der Tierheime angespannt ist, sagt Specht: „Die finanzielle Situation ist einfach ein Desaster. Es ist zwar eine Indexanpassung der Subventionen seitens des Landes erfolgt, das füllt das Loch, das durch enorme Teuerungen, Anstieg der Tierabgaben und Vergrößerung des Aufgabengebietes entstanden ist, aber bei weitem nicht auf. Die Schere ist immer weiter auseinander gegangen.“ Im September soll es diesbezüglich Gespräche mit dem Land Niederösterreich geben.